High On Fire - Snakes For The Divine

high_on_fire_--_snakes_for_the_divine_artwork.jpgHIGH ON FIRE sind roh und ungeschliffen, pure Rockattitüde, dreckig, schwer, laut und immer auf den Punkt. Auch auf dem aktuellen Release „Snakes For The Divine“ belegen sie wiederum ihre gesammelten Markenzeichen. Irgendwie klingt es, als würde zumindest mal Sänger und Gitarrist Matt Pike mittags muffelig aufstehen, schnell ne Jeans überstrippen, dann erstmal ne Fluppe anmachen, zwei Becher Kaffee exen und mit nem Jackie runterspülen, um anschließend direkt ein Riff nach dem anderen aus dem Ärmel zu schütteln und gleichzeitig versuchen, die verrostete und verknarzte Stimme freizubrüllen.

Der Kopf der Band, dessen markantes Organ gerne mal durch nen Marshall gezerrt wird, gibt auch auf dem taufrischen Album alles, was die betagten Stimmbänder hergeben, während er einem nach altbewährter Manier eine Riff- und Soloorgie nach der anderen um die Ohren bläst. Seine zwei Mitstreiter an Bass und Schlagzeug unterstützen ihn dabei tatkräftig und geben knapp 46 Minuten lang Vollstoff. So gehört sich das für HIGH ON FIRE, so ist man es gewohnt, und nicht anders soll es klingen. Parallelen zu MOTÖRHEAD sind zumindest im konstanten straighten Songwriting zu erkennen, und BLACK SABBATH würden vielleicht heute noch so klingen, wenn sie nicht etliche Drogenerfahrungen oder Egoclashes daran gehindert hätten, sondern eher rohe Wut und maximal Alkoholexzesse ihre ursprüngliche Karriere weiter beeinflusst hätten. Die Theorie, dass drei Leute locker ausreichen, um ein amtliches Brett einzubügeln, geht hier wieder mal auf, und um so mehr freut es mich, dass die Anhänger des Trios mit jeder ihrer Veröffentlichungen zahlreicher werden.

Bei der Produktion wollte man auch auf Nummer Sicher gehen und nahm sich als Schieberegler keinen geringeren als Greg Fidelman, der sich in neuester Zeit mal wieder als Produzent von SLAYER’s „World Painted Blood“ einen Namen gemacht hat. Dennoch kommt Fidelman wohl eher mit amtlichen Metalbands klar. Bestimmt rappelt es ordentlich im Karton mit den göttlichen Schlangen, aber dennoch könnte die Scheibe noch einen Tick roher, schwerer und altbackener klingen, gerade bei der Bassdrum. Aber das ist auch schon alles, was ich zu bemäkeln hätte, insgesamt ein sehr rundes Album, kein neu erfundenes Rad, aber wer will heutzutage auch schon was Bekanntes noch mal bekannt machen? Das Konservative steht der Truppe aus Oakland ausgezeichnet und bedarf keiner großen Änderung. Da freut man sich schon mal auf die nächsten Liveshows. (Jochen)


Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 45:59 min
Label: Century Media
Veröffentlichungstermin: 05.03.2010

Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden