Mastermind - Insomnia

mastermind_insomnia.jpgEs ist immer wieder erstaunlich, wie viele Bands, die man eigentlich schon heimlich still und leise als aufgelöst abgehakt hat, irgendwann wieder auf der Bildfläche auftauchen. Eine dieser Bands sind MASTERMIND aus dem amerikanischen Staate New Jersey, die schon seit 1990 mehr (früher) oder weniger (die letzten Jahre) regelmäßig Platten veröffentlichen. Kennen muss man MASTERMIND deswegen sicherlich nicht, zumal das letzte Studioalbum „Angels Of The Apocalypse“ jetzt auch schon 10 Jahre zurück liegt; damals stand man übrigens mal kurzzeitig bei Inside Out unter Vertrag. Am interessanten für die Neckbreaker-Fraktion sind MASTERMIND vermutlich wegen des Mitwirkens eines gewissen Schweden namens Jens Johansson (STRATOVARIUS uvm.).    

Allerdings kann ich euch gleich sagen, dass auf „Insomnia“, so heißt die neue Scheibe, auch jeder andere Keyboarder hätte spielen können, denn – warum auch immer – Jens Johansson bleibt über die gesamte Spielzeit des Albums ziemlich blass und hält sich überraschend stark im Hintergrund. Wer auf seine gewohnten Eskapaden an und mit den Tasten wartet, wird sehr schnell enttäuscht werden. „Insomnia“ ist eher etwas für Menschen, die auf songdienlichen Prog abfahren, der sich zumeist im gemäßigten Rahmen bewegt. Die einzige Ausnahme diesbezüglich ist das furiose Instrumental „Night Flier“, bei dem es mal richtig zur Sache geht, inklusive einem kurzen Drumsolo, auch wenn ich da teilweise das Gefühl habe, dass die Instrumente mehr gegeneinander als miteinander spielen.
 
Wie dem auch immer sei, ferner richtet sich „Insomnia“ auch an diejenigen unter euch mit einer etwas dickeren Geldbörse, die es sich leisten können, auch in Mittelmaß zu investieren. Denn nichts anderes ist „Insomnia“. Es gibt ein paar wirklich gute Songs, wie die ziemlich düsteren, ja gar schon fiesen, „Break Me Down“ und „Meltdown“, und als Gegenstücke dazu die Ballade „No Answer“ oder der lange Schlusstrack „Last Cigarette“, der mich im Refrain an irgendeine Popschnulze erinnert, was aber nicht weiter schlimm ist. Schlimm hingegen sind der Rapeinfluss in „Piggy World“ oder der Megalangweiler „Nietzsche“ und wenn eine Band so dreist bei den Göttern von RUSH klaut („Broken“), dann kann ich das natürlich auch nicht gut heißen.

MASTERMIND's siebtes Studioalbum „Insomnia“ ist eben ein Licht- und Schattenspiel, was ich noch positiv herausstellen kann, ist die ausgezeichnete Gesangsleistung der neuen Sängerin Tracy McShane, die mit ihrer angenehmen und warmen Stimme die meist eingängigen Stücke führt. Auch deshalb kann ich euch von einem Kauf nicht wirklich abraten, richtig empfehlenswert oder ein „Must-Have“-Album ist „Insomnia“ aber auch nicht. Nett ist vermutlich die richtige Umschreibung. (Maik)


Bewertung: 6,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 50:40 min
Label: Lion Music
Veröffentlichungstermin: 19.02.2010   
Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden