Paganini - Medicine man

paganini-cover-medicine.jpgDer Schweizer Hardrock-Shouter Marco Paganini wurde bereits Anfang der Achtziger von der Schenker-Schwester Barbara entdeckt, als er zwischenzeitlich bei den TYGERS OF PAN TANG aushalf. Sie konnte ihn für ihre Band VIVA gewinnen mit der er zwei Alben einsang. Nach seinem Ausstieg gründete er eine neue Formation unter seinem Namen. Anfangs konnte man dicke Erfolge verzeichnen, doch zu Beginn der Neunziger wurde es still um die Truppe. Erst 2003 kehrte PAGANINI mit „Esoterrorism" zurück. Danach gründete er sein eigenes Label PaZouZou Records, auf dem er nun den zweiten Dreher „Medicine Man" veröffentlicht.

Auf dem präsentiert sich die Truppe weiterhin knietief in den Achtziger Jahren behaftet, melodiebetonter Hardrock ist Trumpf. Dieser wird hier allerdings nicht nur von der Elektrischen vorgetragen, vielmehr müssen sich die Akkorde an dem meist federführenden Piano vorbei kämpfen. Das ergibt eine relaxte Atmosphäre die bisweilen an TOM PETTY erinnert. Vor allem der Titelsong am Anfang wirkt für einen Opener nicht griffig genug.
Lediglich beim riff-rockigen „The Secret",  dem punkigen „The only One" sowie dem aus Synthie-Flächen heraus treibenden „Stomping Grounds" regieren die sechs Saiten. Dazwischen liegen zu viele Melodiebogen, die nicht so recht aus dem Quark kommen. Schwer zu sagen ob es an den Kompositionen selbst liegt oder daran, dass die Rhythm-Section nicht so recht groovt. Die Lieder kommen irgendwie nicht vom Fleck weg, obwohl diese durchaus gefällig sind. Das störte mich schon bei den letzten Exponaten der stilverwandten FIREHOUSE oder TYKETTO.

Die allzu abgehangenen Refrains versprühen statt Stadionatmosphäre eher Lagerfeuerromantik, durch das viele Tasten-Geklimper werden durchaus Country-Assoziationen geweckt. Gegen Ende wird die Scheibe zwar besser, vor allem „Easy come, easy go" kann mit einer gewissen Dynamik überzeugen und „I don´t want your Love" rockt ganz ordentlich. Die Quotenballade „End of the Line" kommt leider nicht über eben jenen Anspruch hinaus.

Zwar kann die Produktion mit Klarheit und der nötigen Wucht überzeugen, aber an den Schnittstellen hapert oft das Zusammenspiel. Was nicht heißen soll, dass die Musiker ihr Handwerk nicht verstehen, aber manches wirkt nicht ausgereift genug. Spielen können die Jungs, vor allem Dale Powers überzeugt mit netten Lead-Fills und ein paar knackigen Soli.
Dennoch wirkt die Scheibe über die meiste Zeit zu gediegen, zu zurückhaltend, ohne den nötigen Wumms. Und warum man am Ende den ohnehin totgecoverten ALEX HARVEY-Klassiker „Faith Healer" zwei mal bringen muss, werden wohl nur PAGANINI selbst verstehen. (MetalPfälzer)

 

Bewertung: 5 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 49:44 min
Label: PaZouZou Records / NL Distribution
Veröffentlichungstermin: 11.07.2008

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