Insolence - Audio War

insolence_audiowar.jpgNach der ersten Hörprobe von "Audio War" musste ich erst mal ne Runde grübeln - gibt es heutzutage überhaupt noch eine Zielgruppe für die in den Neunzigern angesagte Mischung aus Reggae, Hardcore und Rap wie bei INSOLENCE?
Klar, die sechsköpfige Truppe besteht schon seit geraumer Zeit (erstes Album 1996) und mit einigen Prominenten Bands hat man sich schon die Bühne geteilt (u.a. SOULFLY, SYSTEM OF A DOWN, PAPA ROACH,...) aber dennoch kenne ich kaum jemanden, der sich immer noch auf dieses Crossover-Konzept stürzen würde.
Aber nehmen wir das Album erst einmal genauer unter die Lupe und urteilen dann über Sinn und Unsinn.

Eines ist sicher: In die Beine gehen Tracks wie die Opener "Danger" und "Megumi" sicherlich - der Groove und das sonnige Feeling passt. Problem: Das hat man alles wirklich schon mal gehört - ob von DUB WAR oder den ölfhundertdreiundachtzig anderen Crossover-Bands in den Neunzigern.
Da bringt ein Up Tempo-Kracher wie "Kobra Kai" oder eine Aggro-Bombe wie "Liberation" gleich schon mehr Feuer ins Spiel. Relaxtere Tracks à la "Joshua", "Blue Sky" und dem Rausschmeisser "BMD" vermögen auch hektischere Songs gekonnt aufzulockern.
Aber leider kann die Qualität nicht auf die gesamte CD-Länge gehalten werden und so schleicht sich auch der ein oder andere Füller mit ein ("Socialator" und "Yoga Fire" beispielsweise), was bei der nicht wirklich langen Spielzeit von 38 Minuten schon nen faden Beigeschmack hinterlässt.

In den Staaten ist die Reputation von INSOLENCE scheinbar recht hoch; Soundtrack-Beiträge zu diversen Streifen (u.a. "Little Nicky") und MTV-Rotation zur Single "Poison Well" machten das Sextett landesweit bekannt. In Europa ist dies bisher noch nicht gelungen und ich bezweifle, daß es dies je tun wird - zu durchgekaut ist das Konzept, auch wenn man den Jungs bescheinigen muss, daß sie ihr Fach sehr wohl verstehen. Vor 15 Jahren wäre "Audio War" ein Smasher gewesen, keine Frage. 

(Brix)

Bewertung: 6,5 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 38:17  min
Label: Rodeostar/SPV
Veröffentlichungstermin: 18.04.2008

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