Funeral - As The Light Does The Shadow

funeral_-_as_the_light_does_the_shadow.jpgFUNERAL können auf 3 Alben zurückblicken, die ihnen einen beachtlichen und zu recht sehr dicken Fan-Stamm eingebracht haben, was nicht zuletzt der Tatsache zuzuschreiben ist, das die Band von einigen für die Gründungsväter des „Funeral-Domm" Subgenres gehalten wird und die Jungs für ihre grandios Experimentierfreudigkeit bekannt sind. Mit „As The Light Does The Shadow" wird wieder einmal bewiesen, dass man sich auch für Spielereien wie Holzbläser und Streicher nicht zu Schade ist und man hier wirklich Musik in ihrem eigentlichen Sinne zelebriert, nämlich als Kunst. Was soll man über FUNERAL schon sagen. Große Melodien, gnadenlos inszenierte Melancholie und verspielte Virtuosität im Detail treffen aufeinander und erzeugen eine der stimmigsten Geschichten, die man sich auf Platte kaufen kann.
Angefangen beim Opener „The Will To Die“ wird schon direkt klar, was damit gemeint ist. Die charismatische Stimme von Frode Forsmo schwebt majestätisch über einer Gitarrenarbeit, die man getrost als „niederdrückend“ beschreiben kann. Auffallend gestalten sich die feinen Arrangements, die sich einem trotz ihrer geringen Lautstärke und ihrer Zerbrechlichkeit geradezu aufdrängen und diese Melodielinien aus dem Hintergrund heraus die Stimmung der Songs maßgeblich prägen.
Man mag diese Akzente schnell als winzig und absolut nebensächlich abtun, jedoch wird einem beim Zuhören mit jeder Mnute mehr bewusst, wie stilprägend diese zusätzlichen Elemente auf „As The Light Does The Shadow“ sind. Das man auf ein komplettes Orchester zurückgreift drängt sich dem zuhörer jedoch keineswegs auf oder wirkt in irgendeiner Weise erschlagend sondern wirkt im Hintergrund, wobei die Wirkung enorm ist.
Das gewohnt schleppende Tempo, der elegische Cleangesang und das kraftvolle, phänomenal umgesetzte Drumming tun ihr übriges dazu, den Sound von FUNERAL auf dieser Platte so zu manifestieren, dass man sich ein weiteres Mal um den eigenen Status absolut keine Gedanken machen muss. Der Gastauftritt von Rob Lowe von CANDLEMASS in „In The Fathims Of Wit And Reason“ kann man als Schmankerl dazunehmen, da die beiden Stimmen im Kontrast ihre Wirkungen gegenseitig nur verstärken.

„As The Light Does The Shadow“ ist genau das geworden womit man gerechnet hat. Doom vom Feinsten, der sich nie zu schade ist, irgendwelche Experimente zu wagen, die auf diesem Album durchweg perfekt funktionieren Seien es die gelegentlichen, einschneidenden Tempowechsel, die Rhythmuswechsel oder einfach nur die wehcselnden Akzentuierungen in Schlagzeug und Gitarre: Frode Forsmo schwebt über diesem klagenden, wehleidigen und tiefmelancholischen Stück Musik, sodass man hier meiner Meinung nach nicht wirklich weit von Perfektion des eigenen Stils entfernt ist, wobei die gewagten Schritte richting mehr Musikalität den eingesessenen Fan wohl stören könnten. Schade für ihn, für alle anderen: zugreifen!
(Reini)


Bewertung: 9 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 71:53 min
Label: Indie Recordings/Soulfood
Veröffentlichungstermin: 12.09.2008


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