Alev - Alev

alev_alev.jpgFrauen an der Front einer Band sind im Rockgeschäft zwar keine allzu große Neuerung mehr, sind aber dennoch im Verhältnis zu den XY-Chromosom-Trägern am Mikro immer noch in der starken Minderheit.
Gerade aus deutschen Landen kann man mit DIE HAPPY oder den auch international sehr erfolgreichen GUANO APES glänzen, Nachwuchsbands wie CHEENO stehen dem ebenso in nichts nach.
ALEV aus München schlagen in die gleiche Kerbe: Kerniger Alternative Rock mit griffigen Refrains besitzt kommerzielles Potential, welches die Band auch schon mit dem Erreichen eines Deals in den USA und einer China-Tour beweisen konnte.
Der Bandname stammt übrigens von der ersten Sängerin Alev Lenz und bedeutet gleichzeitig aus dem Türkischen übersetzt "Flamme". Dann schauen wir doch mal gleich, wie lange und wie hell diese zu brennen vermag!

Eines gleich vorweg: Diese Band hat es raus, wie man Ohrwürmer schreibt. Diese Refrains fräsen sich sofort in die Muschel und kommen so schnell nicht mehr heraus! Hält sich die Eingängikeit beim Opener "Where are you" noch ein wenig zurück, kommt "Crawling under" und besonders das folgende und gefühlvolle "My Cover" zielstrebig auf den Hörer zu und entführt ihn in die feurige Welt.
Dabei deckt die Nachfolgerin der Namensgeberin (Alexandra Janzen) ein großes Gesangsspektrum ab; von kraftvoll bis sanft, von elegisch bis happy ist auf "Alev" alles zu hören.

Und wie sieht es bei ALEV musikalisch aus? Nun, das Grundgerüst bilden trockene Stakkato-Riffs, die allerdings nicht unbedingt herausragen - bei Alev ist alles eindeutig auf die Sängerin Alex ausgerichtet. Manchmal geht es sogar (für "Rock"-Verhätnisse) recht heftig zu (bei "Institutionalized" und "Disconnected" beispielsweise) und das kommt der Abwechslung natürlich zu Gute. Beim Bonus-Track (ein Remix des älteren Tracks "Cause and Effect") wird standesgemäß auch mit elektronischen Elementen hantiert.
Die Drums allerdings haben scheinbar eine Art "StÄnger-Kur" hinter sich; in manchen Songs klingt die Snare doch arg blechig. Meistens ist in den Tracks unter 4 Minuten alles gesagt; manche sind sogar auf radio-kompatible 3 Minuten gestaucht.

Was bleibt bei ALEV unterm Strich? Für den Metal-Puristen bestimmt nicht viel, das ist klar. Aber der Mainstream-Rocker könnte bei anständiger Vermarktung (man ist immerhin schon mal im Vertrieb von Sony) bald eine weitere deutsche Attraktion im CD-Regal stehen haben.
Ich find´s jedenfalls ganz nett, aber musikalisch ein wenig zu unspektakulär um mich an ALEV zu verbrennen.

(Brix)


Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 37:57 min
Label: Fastball Music/Sony
Veröffentlichungstermin: 23.05.2008

 

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