Ihr steht auf abgedrehte Musik, welche sich aus unterschiedlichen Stilen zusammensetzt, auf übelste Art und Weise reinrumpelt, experimentierfreudig ist und einen Aggressionsfaktor im oberen Bereich hat? Dann ist im wahrsten Sinne des Wortes die Zeit gekommen. Die Rede ist von den Hamburgern TIME HAS COME, welche nach der Split-CD mit DEAD FOR SEVEN WEEKS und einer 4 Track EP nun ihr erstes Full length Album „White Fuzz" auf die Matte werfen. Eine Kombination aus Hard-, Grind-, Noisecore und technischem Death Metal wurde hier auf einen Silberling gepresst.

Ganz schön harter Stoff den die Hamburger hier abliefern. Gleich zu Beginn rumpelt es schon ganz schön rein. Druckvolle Drums und extrem harte und schleppende Gitarrenriffs bahnen sogleich ihren Weg aus den Lautsprechern. Unterstützt werden die Instrumente schließlich durch einen aggressiven Gesang, der sich in tierischem Geschreie, teilweise regelrechtem Gewinsel und Gebrülle wiedergibt. Auch eine Menge Disharmonien der Gitarren machen sich in „Keep Your Tongue From Evil" breit und schaffen einen schönen skurrilen Faktor in dem Song.

Ganz im Stile der alten THE DILLINGER ESCAPE PLAN geht es mit „A Clown Can Get Away With Murder" weiter. Hier wird einiges an Noise fabriziert, welcher nur schwer in den Gehörgang eindringen kann, aber dennoch seine Reize hat. Von kranken Moshparts bis hin zu Wänden zerschmetternden Parts ist alles dabei, was das Herz der Extremmusik begehrt.

„White Fuzz" ist definitiv wieder eine der Scheiben, die lange Zeit zum zünden braucht. Wenn man sich dieses Album nur 2-3-mal zu Gemüte führt, wird man lediglich von dem Soundgewitter erschlagen ohne irgendetwas Dahinterliegendes zu erkennen. Bei dem ersten Hören scheint einfach nichts zusammen zu passen. Es wirkt alles rein nach dem Motto „Stop and Go". Es existieren also viele Breaks nach welchen es einfach gänzlich anders weitergeht. Bei mehrmaligem Hören jedoch wird die Sache um einiges klarer. Selbstverständlich prügelt die Scheibe nach wie vor ordentlich rein aber die Verbindung zwischen den Parts wird einfach hörbarer. Nach einer Weile beginnt sich ein Faden durch den Krach zu ziehen und der Silberling beginnt immer reizvoller zu werden.

Freunde von THE DILLINGER ESCAPE PLAN, BENEATH THE MASSACRE und weiteren Bekannten Acts des Extremgenres werden mit TIME HAS COME sicherlich auf ihre Kosten kommen und ihre Freude mit dieser Scheibe haben. Leute, die dieses Bestreben nach Krach nicht haben lassen wohl am besten die Finger davon und machen einen riesigen Bogen um die Prügelmusiker. (Sebastian)

Punkte: 7 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 39:57 min
Label: Regain Records
Veröffentlichungstermin: 23.05.08