Alberto Rigoni - Something Different

albertorigoni_somethingdifferent.jpgInstrumentale Soloalben von Gitarristen und Keyboardern sind inzwischen alles andere als eine Seltenheit, aber Instrumentalalben von hauptamtlichen Bassisten gibt es sicherlich noch nicht so viele. Mit "Something Different", komponiert vom Italiener ALBERTO RIGONI, Bassist in Reihen der Progressive Metaller TWINSPIRITS, existiert jedenfalls inzwischen ein weiteres Exemplar dieser seltenen Spezies. Instrumentalalbum ist jedoch nur die 4/5-Wahrheit, denn 2 der 10 Tracks werden mehr schlecht als recht auch mit Gesang unterlegt. Bei "BASSex" darf sich Irene Ermolli austoben, bei "Roller Coaster" ein gewisser Daniele Conte.
Da mir weder der Maestro an den 4 Saiten noch seine Band bisher ein Begriff waren, sind meine Erwartungen an "Something Different" gering. Tja und was soll ich sagen, selten wurden meine ohnehin schon niedrigen Erwartungen so deutlich unterboten. Um es ganz ehrlich und deutlich zu sagen: "Something Different" kommt der Ohrenquälerei sehr nahe. Es mag ja durchaus sein, dass ALBERTO RIGONI auf sein erstes Soloalbum stolz ist, aber wie er ein anerkanntes Label wie Lion Music dazu gebracht hat, diesen Mist zu veröffentlichen, ist mir ein großes Rätsel. Mafia?


Auf "Something Different" gibt’s nur wenig, was begeistert, dafür aber umso mehr, was einfach nur nervt. Allen voran diese einfach nur furchtbaren E-Drums bei fast allen Songs; so scheiße haben Drums selbst in den Achtzigern nicht geklungen. Oder der Mix des Albums. Dass der Bass weit in den Vordergrund gemixt wurde, ist ja verständlich, aber das hier ist zu viel des Guten. Und als ob eine Bassspur nicht schon reicht, legt ALBERTO RIGONI bei vielen Songs gleich mehrere übereinander. Oder das erzwungene Zusammenfügen von verschiedenen Stilarten, die in der Form wie auf "Something Different" einfach nicht zueinander passen. Rock, Progressive, Pop, Fusion, Dance, Electronic, Industrial.    
Richtige Songs sind auf "Something Different" so gut wie keine zu finden, vielmehr handelt es sich oftmals um reine Songfragmente oder Basssoli. Wobei immerhin die beiden ruhigen Basssoli "Trying To Forget" und "One Moment Before" ein klein wenig begeistern können. Und auch bei "The Factory" oder "Glory Of Life" kommt zumindest an einigen Stellen Licht zum Vorschein.
Was ich von Songs wie "Desert Break" (auf was auch immer der Percussionist da rumklopft, es klingt einfach nur furchtbar nervig) oder "Jammin On Vocal Drums" (der größte Mist des Jahres) nicht behaupten kann. Und auch das Fünkchen Hoffnung, die Songs mit Vocals könnten vielleicht besser sein, erlischt abrupt. "BASSex" ist ein grauenhafter Popsong, der auch aus der Feder von MOBY stammen könnte, dem ich aber immerhin kommerzielles Potential attestieren muss (was in diesem Fall für den Neckbreaker Leser bedeutet, das Teil gehört in die Tonne). Und "Roller Coaster" klingt aufgrund der Spoken Word Parts, des abgehackten Gesangs und des eintönigen Rhythmus wie MINISTRY für Arme. Und für so was wie das tanzbare "SMS" (dämlicher Titel) fehlen mir einfach die Worte.

Immerhin 2 Lichtblicke hat "Something Different". Erstens hat bereits nach 35 Minuten das Grauen ein Ende und zweitens ist mit der abschließenden Bass-Piano-Kombination "Sweat Tears" ein Song vorhanden, der in Gesamtheit gelungen ist und etwas Feeling transportiert.

Eigentlich waren das jetzt schon viel zu viele Worte für ein Album, das nichts als reine Zeitverschwendung ist. Kann sein, dass "Something Different" für Bassisten hörenswert ist, ich werde das Album jedenfalls definitiv nie wieder freiwillig in den Player schieben. (Maik)


Bewertung: 3 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 35:40 min
Label: Lion Music
Veröffentlichungsdatum: 15.02.2008

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