Gang Loco - No Better Tomorrow

gang_loco__no_better.jpgAllein schon beim Lesen des Namens "GANG LOCO" muss ich zwangsläufig an Tarantino/Rodriguez/TITO&TARANTULA denken. Dabei hat die deutsche Formation auch so ihre Parallelen zu Letztgenannten: So spielte man in einem Zombie-Film ("Don´t wake the Dead" von Andreas Schnaas) die degenerierte Untoten-Band. Als Werbe-Gag für eine aufstrebende Band ist so etwas natürlich immer erste Sahne.
Dazu kommt das passende und sehr morbide Coverartwork mit reichlich Totenköpfen und düsterer Schwarz-Rot-Farbgestaltung.
Aber was hat der Vierer musikalisch auf der Pfanne? Man mischt düsteren Heavy Rock mit Alternative, Glam und ein wenig Punk und nennt das Ganze dann "Loco Metal". Klingt schon ganz interessant,oder? Wie loco "No better Tomorrow" den Strom-Gitarren-Freund machen kann, lest ihr hier.

Der Opener "Waiting" vermag mit kräftigem Riffing und gutem Drive zu starten. Die Bridge und der Refrain gehen sofort und Ohr und finden so schnell nicht mehr aus dem Labyrinth heraus. Das Organ von Sänger Gale Anderson erinnert mich dabei an Whitfield Crane (ehemals UGLY KID JOE) und passt somit bestens in das Schema.
"Once more" ist der folgende Track betitelt und schlägt in die gleiche Kerbe: Kernig, treibend und arschtretend rockt das Halb-Zombie-Quartett den nächsten Song ein - das weiss wirklich zu gefallen! Und was ist denn nu los? Den nächsten Song kenn ich doch...moment...dadadada....ein Cover! Zu meiner Überraschung handelt es sich um "It´s no good" von DEPECHE MODE, das wirklich richtig gut und eigenständig umgesetzt wurde. Würde auch als Eigenkomposition durchgehen.
Eigentlich hätten GANG LOCO kein Cover nötig, denn die Songs auf "No better Tomorrow" sind auch so aussagekräftig genug. Hört euch "Look into my Eyes" (mit modernem Stakkato-Riffing), "School Wars" (um was es hier wohl geht?) oder das recht punkige "Among Madmen" an: Das geht in die Beine und lässt den Fuss mehr als nur den Takt mitwippen!
Als Rausschmeisser kommt mit "Bad Mojo" auch noch die Huldigung der TITO-Bande zum Zuge, handelt es sich doch um ein cool bluesiges Stück Musik, das mit seiner Mundharmonika nach rauchigem Saloon bei Sonnenaufgang nach durchzechter Nacht schmeckt und den Hörer gekonnt verabschiedet.

Zusammenfassend lässt sich sagen, daß GANG LOCO bis auf die teilweise einfältigen Songaufbauten (Strophe-Bridge-Chorus) einen super Einstand eingespielt haben. "No better Tomorrow" rockt, und zwar nicht zu knapp! Die Kunst, doe alte Schule mit aktuellen Akzenten zu versehen ist also nicht nur VELVET REVOLVER vorbehalten. Sowohl Alt-Rocker, als auch Freunde des moderneren (Rock-)Sounds sollten hier wirklich einmal ein Ohr riskieren - sie werden es nicht bereuen!

(Brix)

Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 49:22 min
Label: Mata Hari Enterprises/New Music Distribution
Veröffentlichungstermin: 26.01.2008

 

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