The Foreshadowing - Days Of Nothing

foreshadowing_days.jpgWer kennt das nicht? Man wird morgens wach – es ist dunkel. Man kommt von der Arbeit – es ist dunkel. Ja, die Vermutung stimmt: die Herbstdepressionen schlagen wieder zu. Während es draußen immer ungemütlicher wird und man ab und zu einfach nur den ganzen Tag lang kotzen möchte, gibt es wohl kaum eine bessere Beschäftigung als seine Melancholie zu vertonen. Mit diesem Gedanken müssen wohl auch THE FORESHADOWING an ihr neues Werk „Days Of Nothing“ herangegangen sein, denn hier bekommt man den Winter in einer Klangmauer aus Gothic, Doom-Metal und diversen epischen Elementen geliefert, dass es einem die Schlinge von allein um den Hals legt!

Da THE FORESHADOWING hier ihr Erstlingswerk abliefern, konnte ich mir von vorneherein kaum ein Bild über die Musik der Band machen,  was jedoch den Überraschungseffekt umso größer ausfallen lies. Man liefert hier absolut soliden Gothic/Doom-Metal ab, wie man ihr zwar schon kennt aber sicherlich liebt.
Um eins von vorneweg zu sagen: „Days Of Nothing" baut auf Atmosphäre und nicht auf technische Spielereien. Hier wird das verbaut, was in die Kiste aus Wehmut, Melancholie und dumpfer Depression passt.
Die an THEATER OF TRAGEDY erinnernden Arrangements kommen aalglatt in den Gehörgang und verselbstständigen sich in selbigem nach kurzer Zeit, sodass es dem geneigten Hörer mit Sicherheit schwer fallen wird, diese dreckigen Bastarde von Hooklines wieder aus dem Schädel zu prügeln.
So baut „Cold Waste" auf Groove der obersten Güteklasse, während die Stimme von Alessandro Pace den Song gekonnt durch Tempowechsel und Gitarrenmelodien führt,  so dass einem bei allem Weltschmerz schon fast nach Bangen zu Mute sein könnte.
Die Nummer „Last Minute Train" erinnert dann vom Gesamtbild her an MY DYING BRIDE, wobei hier die Stimme des Frontmanns von spärlich erklingenden Gitarrentönen unterlegt erneut zu Glanzleistungen vorantreibt.
Abstriche muss man bei THE FORESHADOWING leider bei der Ähnlichkeit ihrer Songs machen, es klingt zwar alles wie aus einem Guss, jedoch hat man hier wohl zu oft dasselbe Förmchen verwendet. Nach Abwechslung sucht man hier vergebens, was zwar zur Wintermonotonie des Daseins passt, aus muskalischer Sicht jedoch Langeweile aufkommen lässt.

Nichts desto trotz liegt hier eine Perle des atmosphärischen Gothic-Metal vor, vorgetragen von einer Band die ihr Handwerk versteht und der die absolut gelungene Produktion mehr als gerecht wird. THE FORESHADOWING geben einen zwar etwas eintönig geratenen, jedoch durchaus überzeugenden Einstand ab, den man Freunden von THEATER OF TRAGEDY, MY DYING BRIDE und den langsamen Momenten von H.I.M. mehr als empfehlen kann.
Auf einen dunklen Winter! (Reini)

 

Bewertung: 8 / 10  

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 52:16 min
Label: Candlelight Records
Veröffentlichungstermin: 22.10.07

 

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