Uriah Heep - Salisbury (Picture Disc)

UriahHeep SalisburyAm 28. Januar 2022 veröffentlicht BMG die ersten beiden Alben von URIAH HEEP in limitierter Auflage als Vinyl Picture Discs und bilden den Auftakt zu einer Serie von Picture Discs für Sammler aus dem URIAH HEEP-Katalog. Soweit zur Beschreibung der neuen Produkte. Bereits im September 2021 hatten URIAH HEEP ein Boxset mit sieben Picture Discs zum Stückpreis von 349 € vorgestellt. Also eine Edition für den wahren Fan, allerdings den gut situierten Fan. Um den Geldbeutel zu schonen bzw. nicht den Gesamtpreis für alle Alben gleichzeitig zahlen zu müssen, erscheinen die beiden ersten Alben nun separat. Die übrigen werden wohl zeitnah folgen.

Zu „Salisbury“ selbst wurden wahrscheinlich schon hunderte Rezensionen geschrieben und veröffentlicht. Bekanntermaßen erschien das zweite Werk von URIAH HEEP nicht mal ein Jahr nach dem Debutalbum „Very Eavy..Very Umble“. Der exzentrische und geniale Keyboarder Ken Hensley etablierte sich zum Haupt-Songwriter und brachte den Bombast und sphärische Progressivität in den Bandsound. Das zweite Werk enthält bekanntermaßen auch die Jahrhundertballade, das pazifistische Liebeslied „Lady In Black“, komponiert und gesungen von Ken Hensley, weil der damalige Superstar der Band, David Byron, den Song als zu trivial abstempelte. Allerdings sollte „Lady In Black“ erst Jahre später zu weltweitem Bekanntheitsgrad avancieren.

Aus meiner Sicht sind retrospektiv gesehen die Highlights des Albums ganz andere Songs; mit Sicherheit der im Jahr 1970 unglaublich innovative Prog-Rock-Track „Salisbury“, über 16 Minuten lang und bis heute ein Geniestück der Verschmelzung von Rock und Klassik, mit Hensley`s Orgel-Orgie, der perfekten Symbiose des 24-köpfigen Orchesters und dem virtuosen Gitarrenspiel von Mick Box sowie dem in höchsten Tonlagen-Sphären getragenen, orgiastischen Gesang von David Byron. David Byron, der tragische Rockstar, der viel zu früh seiner Drogensucht erlag, war einer der besten Sänger der Welt. Das Werk übertrumpfte nach meiner Sicht DEEP PURPLE`s vergleichbares Epos „April“, noch mit Sänger Rod Evans, um Längen.

Auf der zweiten Longplayer-Veröffentlichung waren auch bereits deutlich der für URIAH HEEP bis heute typische Mehrton-Chorgesang im Soundgefüge immanent und man kann es nicht oft genug betonen: Bavid Byron war ein Rockstar, dessen Gesang einmalig war und nicht hinter Ian Gillan zurück stand. Das elegische wunderschöne „The Park“ mit Byron`s höchster Falsettstimme, begleitet von Akustikgitarren und leichten Orgelklängen, zählt zu den Höhepunkten des Albums. „High Priestess“, von Ken Hensley geschrieben, ist ein harter, eingängiger Rock-Track mit starken Gitarrenläufen und beeindruckendem Chorgesang. Auch „Time To Live“ ist ein hervorragender Hardrock-Song und „Bird Of Prey“ ist bis heute Kult und gehört immer noch zum Standard-Programm von URIAH HEEP; Komplexe Hardrock-Songs mit deutlichen Prog-Elementen. Byron schreit sich bei beiden Songs die Seele aus dem Leib und Mick Box liefert das passende Gitarrengewitter dazu.

Eigentlich sollte aber über ein Werk, welches über 50 Jahre auf dem Buckel hat, alles geschrieben sein. So stellt sich schlussendlich die Frage: Lohnt sich der Kauf der limitierten Picture Disc? Da „Salisbury“ in keinem Plattenregal fehlen sollte, wird der eingefleischte Fan die optisch fantastischen Alben aus dem URIAH HEEP-Katalog haben müssen. Das Artwork der Discs wurde eindrucksvoll retuschiert und bearbeitet. Ein visuelles Muss für den Fan. (Ebi)


Bewertung Album:

Ebi8,0 9 / 10

Anzahl der Songs: 6
Spielzeit: 37:10 min
Label: BMG
Veröffentlichungstermin: 28.01.2022

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