Lucifer - Lucifer IV

lucifer luciferivGefühlt haben LUCIFER das letzte Album doch gerade erst rausgebracht. Wieso ist denn da schon wieder ein neues da? Wie geht das? Tatsächlich ist dann aber auch wirklich schon mehr als ein Jahr seit dem letzten Album der Band vergangen und dank Corona und einem Lockdown nach dem anderen hatte man als Band ja auch wenig anderes zu tun als Songs zu schreiben und aufzunehmen. Und das hat die Truppe mal wieder perfekt geschafft. Was den Albumtitel angeht, gibt es keine Überraschung. Wie bei allen Alben davor wird einfach durchgezählt und das vierte Album von LUCIFER ist schlicht „Lucifer IV“ betitelt.

Auch sonst gibt es hier wenig bis keine Überraschungen. Das letzte Album der Schweden hatte zumindest bei mir eingeschlagen wie eine Bombe und mir wirklich richtig gut gefallen. Bei „Lucifer IV“ stellt sich da etwas Ernüchterung ein, muss ich ehrlich eingestehen. Doch vielleicht ist es auch noch zu früh, das so zu schreiben. Denn eigentlich beginnt die Scheibe ja richtig gut. Sofort ist man wieder drin in diesen 70er-Jahre Doom- und Okkult-Vibes. Der Sound von LUCIFER ist einfach unverkennbar – aber auch wenig variabel.

Und da muss ich sagen, dass mir das auf Dauer doch etwas langweilig wird. Langfristig gesehen sind die Songs doch etwas gleichförmig, soundmäßig ist man zu sehr im selbst angelegten Korsett gefangen und es gibt einfach zu wenige Variationen – da sind die rund 45 Minuten Spielzeit gerade richtig. Nicht zu viel und nicht zu wenig.

Aber nichtsdestotrotz kann man „Lucifer IV“ natürlich trotzdem genießen. Diese fantastische Atmosphäre, diese Mischung aus 70er-Feeling, leichtem Grusel und Okkult-Vibes – das schaffen so eben nur LUCIFER. Und wenn es dann auch noch etwas flotter und tanzbarer wird wie in „Crucifix (I Burn For You)“, dann verzeiht man der Band doch gerne die oben angesprochene Gleichförmigkeit. Songs wie dieser gehen einfach sofort ins Ohr und machen Spaß. Und zeigen, auf welchem Niveau sich die Schweden bewegen.

Gerade bei den etwas rockigeren Songs, wie „Bring Me His Head“ beweisen LUCIFER ihre Stärke. Ein leicht aggressiver Song, der so richtig Spaß macht. Und welcher Songtitel wäre wohl passender für das Thema Okkult? Im Mittelpunkt steht wie immer Bandleaderin und Hauptsongwriterin Johanna Platow Andersson, deren Stimme sowieso nicht passender für dieses Genre sein könnte. Besonders gut kommt diese in Songs wie “Mausoleum“ zur Geltung.

Und Songs wie „Louise“ machen halt einfach nur Spaß und gehen sofort ins Ohr. Aber auch etwas vertracktere Stücke wie „Cold As A Tombstone“ steigern beim Hören die Laune nicht unerheblich. Eine leicht andere Seite zeigt man mit „Nightmare“, das von Donnergrollen und einem dramatischen Klavierintro eingeleitet wird. Der Song hat eine Spur mehr Grusel als die übrigen Songs, fällt aber auch oft in das typische LUCIFER-Schema zurück. Hieraus hätte man ansonsten einen richtig großartigen Song machen können.

Nichtsdestotrotz und obwohl ich mich oben über die auf Dauer aufkommende Langeweile beschwert habe ist „Lucifer IV“ wieder ein richtig gutes Album geworden. Vielleicht besteht der Trick auch einfach darin, nicht zu viel auf einmal zu hören. In Dauerschleife werden mir LUCIFER einfach zu gleichförmig, aber so immer mal wieder zwischendurch sind die Schweden einfach richtig cool. (Anne)

Bewertung:

Anne7,0 7 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 45:41
Label: Century Media Records
Veröffentlichtungstermin: 29.10.2021

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