The Unity - The Devil You Know - Live

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theunity thedevilyouknowliveDie erste THE UNITY-Livescheibe ist da. Die Melodic Metal Band sagt darüber: ”Dieses Album ist unsere ganz eigene Reaktion auf den Lockdown. Musikfans wurde die wichtigste Sache in ihrem Leben verweigert – Livekonzerte! Deshalb haben wir entschieden unseren Anhängern genau das zu geben, THE UNITY live! Für uns ist das sowohl ein Salut an unsere Fans als auch ein Trost um all die Shows die nicht stattfanden wieder gut zu machen."

Die deutsch-italienische Gruppe wurde 2016 von Gitarrist Henjo Richter (GAMMA RAY) und Schlagzeuger Michael Ehré (GAMMA RAY, METALIUM, Ex-FIREWIND) formiert. Bei THE UNITY finden wir auch Gitarrist Stef, Bassist Jogi Sweers, Keyboarder Sascha Onnen und Gianbattista ”Jan“ Manenti hinter dem Mikrofon. Im folgenden Jahr kam das selbstbetitelte Debütalbum der Band heraus. Die Fortsetzung ”Rise“ wurde nur ein Jahr später veröffentlicht und 2020 war es schon Zeit für das dritte Werk ”Pride“, wo alle Mitglieder am Songwritingprozess teilnahmen. Ich empfehle all ihre Platten. Sie haben einen vollen, detailreichen Sound und der Sänger hat eine perfekte klassische Hard Rock Stimme mit vielen Nuancierungen. Alle Musiker sind extrem fähig, darunter die beiden starken Gitarristen und ein Keyboarder, der das Feeling setzt und alles miteinander verbindet. Die ganze Gang klang vom Start weg wie ein geschlossenes Team, wuchs aber zu einer noch stärkeren Einheit in diesen fünf Jahren.

”The Devil You Know – Live“ wurde zwischen 2017 und 2020, während Touren durch Deutschland und ein paar anderen europäischen Ländern aufgenommen. Es wurden Aufnahmen von Shows in kleinen Clubs bis hin zu großen Festivals wie dem KNOCK OUT-Festival und dem BANG YOUR HEAD verwendet. Aber um ehrlich zu sein klingt alles wie in einem gemütlichen Club. Ich meine das im Guten, nicht nur weil ich kleinere Konzerte mag, sondern auch weil alles so warm und nah klingt. Songs von allen drei großartigen Alben sind eingebunden, aber die Tracklist konzentriert sich auf Material von ihren Scheiben ”The Unity“ (2017) und ”Rise“ (2018), da seit das neue Album zu Beginn der Pandemie veröffentlicht wurde, für längere Zeit keine Konzerte stattfanden.

Das Frontcoverartwork wurde von Felipe Machado angefertigt, den man von zahlreichen Rock – und Metalgruppen (bspw. GAMMA RAY, BLIND GUARDIAN, LORDS OF BLACK) her kennt. Auf dieser Liveplatte stellt Felipe ”Dave“, das neue Maskottchen vor. Manenti erklärt: ”Es gibt ein englisches Sprichwort, ’Besser ein Teufel, den Du kennst, als einen Teufel den Du nicht kennst.’ Wir finden, dass dieses Motto die Situation in der sich die Welt derzeit befindet, perfekt beschreibt.“ Das Booklet wurde von Alexander Mertsch (DEEP PURPLE, SAGA) designt und präsentiert eine ausschweifende Kollektion von Livefotos. Ebenso Bilder von Fans, die sich definitiv an die tollen Shows der Band erinnern möchten.

Während des Intros ”Revenge“ hört man eine nette Melodie und liebenswertes Anfeuern des Publikums, welches sich steigert als die Band möglicherweise auf die Bühne kommt. Dieser Track ist ein cooler Beginn, der die Atmosphäre aufbaut, und fröhliche Rufe kulminieren zu ”hey!..hey!..hey!..hey!“ Danach ist es als würde man einen Knopf drücken, denn das Tempo zieht plötzlich zum anschließenden ”Last Betrayal“ an. Besonders Ehré hinter dem Schlagzeug kommt in den höchsten Gang. Gianbattista hat eine sehr gute Stimme, welche auch live klasse funktioniert. Die Musik hat genau hier Speed Metal Tempo und du wirst im positiven Sinne durchgeschüttelt. Das Gitarrenspiel ist beeindruckend und lebendig, überschwänglich und energetisch.

Noch mehr Heaviness und Power kommt in ”No Hero“. Jogi’s Bassspiel klingt toll. Stef und Henjo spielen auf fantastische Weise ihre Sechssaiter, sowohl simultan wie auch abwechselnd. Gleitende, hüpfende Gitarrentöne werden während ”No More Lies“ produziert, und ebenso ein liebliches Solo mit beiden der Gentleman. Sweers hält einen herrlichen Rhythmus auf dem Bass. Das Publikum klingt so begierig und enthusiastisch, was absolut wundervoll anzuhören ist. Dich überkommt ein Gefühl, als ob du selbst da stehen würdest. Fröhliche Emotionen wirbeln in meinem Körper umher und ich kann nicht aufhören zu lächeln. Das ist etwas, was ich fast das ganze Album durch mache.

”Welcome Home“ ist ein großer Energie- und Freudenschub. Das erste Mal musste ich bei diesem Track von meinem Stuhl aufspringen und fing an mich in einer Art Glückstanz umher zu bewegen. Hier finden wir sehr geschicktes Gitarrenspiel, mit gleichsam Wärme und Kraft. ”Firesign“ hat ein absolut wundervolles Intro. Onnen kreiert ein mächtiges cineastisches Feeling, das dramatisch und emotional ist. Dann legt die heaviere Metalartillerie los. Hört auch auf die Instrumente im Hintergrund wie Pianotöne, Bass und alle Gitarren. Die kleinen Sounds formen zusammen eine Einheit mit Tiefe und Harmonie. Jan singt nicht nur mit einem klaren Ton. Hier hat er ebenso eine rauere Stimme, die sich von Zeit zu Zeit eingräbt.

Ihr bekanntester Song, das umwerfende ”The Storm“ (vom zweiten Album ”Rise“) ist eine brillante Komposition. Es ist schon ein Klassiker und Muss bei ihren Konzerten. Die ganze Struktur ist fantastisch und die Melodie catchy. Ich liebe den Chorus mitzusingen und wenn ich dabei sitze hüpfen meine Beine so ziemlich das ganze Stück lang im Takt. Ein wundervolles Detail stellt die kurze Pause dar, bevor der Chorus kommt. Dann hört sich der Puls der Musik wie gedämpfte, schnelle Herzschläge im Hintergrund an. Der Effekt ist ein extra Antrieb von Energie und Freude, wenn der Gesang dann mit voller Wucht weitergeht. Das letzte Studioalbum ”Pride“ kam mit einer Bonus-CD, mit vier Tracks von einem anderen Konzert als ”The Devil You Know – Live“. ”The Storm“ war natürlich auch auf der vorherigen und ist immer gut, aber diese neue Liveversion ist klar die beste.

Der Sänger hat sich als Frontmann entwickelt. Wenn ich ihn mit früheren Liveperformances vergleiche, war seine Stimme schon gut und hatte Kraft, aber nun klingt er sicherer in entspannter Weise und hat noch mehr Power. Dazu war ein guter Kontakt mit dem Publikum schon immer da, aber er hat sich auch da ähnlich verbessert. Hier kannst du die spürbare Bühnenpräsenz hören und fast fühlen, diese spezielle Verbindung zwischen ihm und jedem, der da war. Es ist wirklich cool, wie die Zuschauer bei ”You Got Me Wrong“ mitsingen. Nebenbei ist das ebenso eine bessere Liveversion als auf der Bonusscheibe des letzten Materials.

”Jetzt Ist es Zeit für Ein Schlaflied“, sagt Manenti, aber er meint es ironisch. Wenn ich die Musikbox im Hintergrund höre, muss ich loslachen, denn ich weiß was kommt. Er frägt: ”Seid ihr verrückt?“ Jeder versteht dann, dass es ”Close To Crazy“ ist, das nur Sekunden später losdonnert. Die Musik pumpt. Die Gitarren bremsen die Noten ab, gleiten und beschleunigen dann weg. Es ist ein grandioses Lied mit einem eingängigen Chorus, und erneut sowohl phänomenales Gitarrenspiel wie auch eine fantastische Stimme.

”Never Forget“ hat einen Chorus, wo der Grundton etwas zu hoch ist. Es klingt monoton und wird ein wenig schwierig zu hören, aber ist genauso wie in der Originalversion. Andererseits ist es ein sehr gutes Lied, mit einer Melodie, die den Hörer fesselt und die Zuschauer natürlich ebenso. Dieser Track ist der letzte und beinhaltet ein bombastisches Ende mit einem energetischen Ausbruch. Die Musiker quetschen das Letzte aus ihren Instrumenten. Anfeuerungen und Pfiffe des Publikums beenden das Album.

Die Aufnahmen dieses Materials müssen von Anfang an mit einer sehr feinen Qualität eingefangen worden sein, denn es herrscht ein sehr guter Sound auf dieser Produktion. ”The Devil You Know – Live“ ist ein großartiges Livealbum, in einer Art, dass du dir wünschst es wäre länger. Es ist als ob alle Klänge größer würden, mehr Tiefe und Weite bekommen. Man hört beispielsweise die Gitarren mehr. Alles wird klarer und echter, genauso wie es in Wirklichkeit ist. Du bekommst eine authentische Erfahrung und nun will ich sie in echt live sehen. Nicht alle Bands klingen so gut wie auf Studioaufnahmen, aber THE UNITY gelingt das besser und leichter als je zuvor. (Anna)

 

Bewertung:

Anna9,0 9 / 10


Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 60:00 min
Label: Steamhammer/SPV
Veröffentlichungstermin: 12.11.2021

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