Som - Awake

som awakeEigentlich wollten die Amerikaner SOM dieses Jahr ihr zweites Album veröffentlichen. Corona und die damit einhergehenden Kontaktbeschränkungen haben das aber erst mal verhindert und so gibt es mit „Awake“ zunächst „nur“ eine EP. Deren Quasi-Titelsong „Awake // Sedate“ war dann auch der erste, den ich gehört habe und damit hatte man mich dann glatt an der Angel und ich wollte auch den Rest der EP hören.

Der ist dann jedoch etwas überraschend. Ob man das jetzt enttäuschend oder eher interessant findet, ist jedem persönlich überlassen. Etwas enttäuschend ist es ja schon. Denn die EP besteht im Grund nur aus zwei neuen Songs, neben dem bereits erwähnten „Awake // Sedate“ noch aus „Youth // Decay“. Der Opener ist ganz deutlich mein Favorit, wunderschöner Gesang trifft auf an ALCEST erinnernden Shoegaze/Rock, hier und da gibt es mal leichte Anleihen an DEPECHE MODE – klar, dass mir das gefällt.

„Youth // Decay“ ist deutlich ruhiger, trauriger, postrockiger und dennoch wunderschön. Was mich an diesem Song jedoch wirklich stört ist das allzu abrupte Ende, das klingt, als sei hier ein Teil des Songs verloren gegangen. Oder schlimmer noch, als hätte jemand einfach den Stecker gezogen. Kein würdiges Ende für diesen Song.

Danach folgen Remixe dieser beiden Songs sowie der Songs „Open Wounds“ und „Prayers“ vom ersten Album der Band. Jeder Song wurde von einem anderen Künstler remixt, aber allen gemein ist der überdeutliche Synthwave-Einschlag, der immer wieder an das letze ULVER-Album erinnert. Und das liebe ich. Von daher ist das per se schon mal nichts Schlechtes. Es kommt halt etwas unerwartet, da die ganze EP mit dem Label Shoegaze beworben wird, aber zwei Drittel dann doch Synthwave sind.

Was ja nun auch nicht schlecht ist – ich mag beides. Insbesondere der Remix von „Prayers“, der auch immer wieder an DEPECHE MODE erinnert, hat seine Reize. Die Remixe der beiden neuen Songs, „Awake // Sedate“ und „Youth // Decay“ schaffen daraus völlig neue Songs mit einem ganz anderen Klangerlebnis. Und während „Awake // Sedate“ durchaus noch einige Anleihen an die ursprüngliche Shoegaze-Version aufweist, ist „Youth // Decay“ wunderbar ruhig und sanft und entführt in Traumwelten. Erst ganz zum Schluss wird das Stück nochmal etwas rockiger.

Und damit bietet die EP „Awake“ doch einige Gegensätze, aber die ziehen sich ja bekanntlich an. Ich finde, es ist eine interessante, durchaus hörenswerte Mischung, hätte mich aber einfach über etwas mehr als nur zwei neue Songs gefreut. Nichtsdestotrotz freue ich mich, dass ich auf die Band aufmerksam gemacht wurde und werde sie in Zukunft im Auge behalten. Irgendwann werden ja auch SOM wieder ins Studio dürfen und uns dann hoffentlich mit einem ganzen Album beglücken. (Anne)

Bewertung:

Anne7,5 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 6
Spielzeit: 28:48 min
Label: Pelagic Records/Cargo Records
Veröffentlichungstermin: 05.03.2021

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