Killer Be Killed - Reluctant Hero

killerbekilled reluctantheroEigentlich müsste man einmal eine Kolumne mit dem Titel „Der Alltag eines Neckbreaker-Redakteurs“ verfassen. Dieser ist nämlich alles andere als glamourös oder gar spannend. Ganz im Gegenteil. Da wir alle ganz normalen Jobs nachgehen, hat auch für uns der Tag nur 24 Stunden. So kommt es immer wieder vor, dass man ein geplantes Review immer wieder verschieben muss, weil ein normaler Mensch nun schlicht und ergreifend auch irgendwann mal schlafen muss. Genauso ging es mir mit dem bereits am 20.11. erschienenen „Reluctant Hero“, der neuen Scheibe aus dem Hause KILLER BE KILLED.

Auf diese hatte ich bereits sehnsüchtig gewartet, denn schließlich erschien das Debüt bereits 2014. Danach war Warten angesagt und so verging Jahr um Jahr, ohne, dass die Allstar-Gruppe jegliche Anstalten gemacht hätte ein Studio aufzusuchen. Dies mag auch an den anderen Verpflichtungen der Bandmitglieder gelegen haben, die in der Szene ja allesamt keine Unbekannten sind. Die Terminkalender von Greg Puciato, Max Cavalera, Troy Sanders und Neuschlagzeuger Ben Koller muss man erst mal unter einen Hut bekommen. Man durfte sich also durchaus fragen, ob KILLER BE KILLED als eins dieser typischen Allstar-Projekte, das sich nach nur einer Veröffentlichung wieder auflöst, enden würden.

Bis die Truppe sich mit einem lauten Knall zurückmeldete. Doch was darf man nach 6 Jahren von der Band noch erwarten? Geht man den auf dem Debüt eingeschlagenen Weg einfach weiter? Die Antwort auf diese Frage ist ein klares „Nein“.

Im Opener “Deconstructing Self-Destruction” geben sich KILLER BE KILLED noch wie von ihnen gewohnt und man hört die jeweiligen Stammbands ganz klar heraus. Doch bereits mit der zweiten Nummer „Dream Gone Bad“ ändert sich das. Diese klingt nämlich gewaltig nach BARONESS oder gar DEFTONES. Und „Left Of Center“ dürfte so manch andere Gruppe vor Neid erblassen lassen. Bei den elf hier enthaltenen Stücken ergänzen sich die Stimmen von Puciato, Cavalera und Sanders zudem noch besser als beim Debüt. KILLER BE KILLED beweisen hier eine Menge Mut, indem sie eben nicht auf Nummer sichergehen.

Bleibt zu hoffen, dass es mit dem nächsten Album nicht wieder 6 Jahre dauert. (Matthias)


Bewertung:

Matthias9,0 9 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 47:36 min
Label: Nuclear Blast Records
Veröffentlichungstermin: 20.11.2020

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