Cult Of Luna - A Dawn To Fear

Cult Of Luna A Dawn To FearWenn sich die Schweden immer so viel Zeit lassen, um ein neues Album zu präsentieren, kann man auch mal über den Verzug dieses Reviews hinwegsehen. Das schmälert allerdings nicht die Qualität der neuesten Ausgabe von CULT OF LUNA, die ist nämlich erneut ein Quell voller wertvoller Musik, die man einfach gehört haben muss.

Von der ersten Minute an wird einem mal wieder klar, wer hier die Meister der Post-Ära harter Musik sind. Dabei soll „ A Dawn To Fear“ genau das Gegenteil darstellen, was CULT OF LUNA jemals gemacht haben. Doch dafür klingt Album Nummer acht viel zu sehr nach ihren Interpreten, vielleicht hat man die Zutaten auch einfach nur umgerührt und neu angeordnet. Keines der acht Lieder durfte bei diesem Werk weggelassen werden, da jeder Song essentiell für den künstlerischen Ablauf sei, und so kommt es dann auch mal wieder zu einer nahezu kompletten Ausreizung der CD-Spielzeit.

Die primäre Kunst besteht allerdings darin, die Stimmung während der knapp 80 Minuten auf einem gleich hohen Level zu halten. Und das gelingt CULT OF LUNA auch 2019 wieder vorzüglich. Der Longplayer ist von Anfang an so dicht gepackt, dass man Gefahr läuft, darunter erdrückt zu werden. Allzu viel Neues kann ich dabei allerdings nicht feststellen, es sind die gewohnten Soundcollagen und präzise eingesetzten Klangschichten, gepaart mit dem unverkennbaren Organ von Gründungsmitglied Johannes Persson, die hier so schön-bedrohlich vorherrschen. Und kurz, bevor Perssons Stimme zu anstrengend zu werden scheint, gibt es eine kurze Erlösung, indem er für eine ruhige Phase verstummt und somit den Stresslevel wieder runterfahren lässt.

Doch erst der Titelsong lässt hier wirkliche Entspannung zu, indem er die Melodien und kleinen Finessen dominieren lässt. Dieses Schema zieht sich durch das gesamte Album in einer Perfektion, die man von CULT OF LUNA eben kennen und lieben gelernt hat. Die Schweden sind hier eben die Vorreiter und zeigen das, was anderen Bands in diesem Genre nicht derart hinkriegen, nämlich trotz nur minimalen Änderungen und Liedern über die 10-Minuten-Grenze hinweg immer noch interessant und spannend zu halten.

Langeweile kommt hier kaum auf, wenn es dem Sextett auch nicht bei jedem Album so gut gelungen ist, die Stimmung zu halten.
Wieder mal können CULT OF LUNA die Goldmedaille im Bereich Post-Hardcore abholen. „A Dawn To Fear“ ist erneut eine Achterbahnfahrt der Gefühle durch alle Instanzen geworden und ergibt ein kompaktes und geballtes Abbild, wie dieses Genre zu bedienen ist. Die Nachfrage ist nicht in Frage zu stellen, wenn schon fast die Hälfte der anstehenden Europadaten ausverkauft sind oder demnächst werden. (Jochen)


Bewertung:

Jochen8,5 8,5 / 10


Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 79:10 min
Label: Metal Blade Records
Veröffentlichungstermin: 20.09.2019

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