Der Tod eines nahen Angehörigen bedeutet immer einen herben Verlust. Er hinterlässt eine nicht zu schließende Lücke und eine Menge Emotionen, deren Verarbeitung dementsprechend Zeit in Anspruch nimmt. Wohin also mit all dem Schmerz, der Trauer, der Wut, aber auch der Hoffnung und der Liebe, wenn ein wichtiger Mensch für immer geht? Diese Frage hat sich sicher auch Tim Heberlein, Sänger der Würzburger Band DEVIL MAY CARE gestellt, der bereits im relativ jungen Alter von damals 18 Jahren den Tod seines Vaters verkraften musste.

Ein Ventil für seine Gefühle fand Tim in der Musik. So ist „Echoes“, das Zweitwerk von DEVIL MAY CARE die musikalische Verarbeitung des Todes von Tims Vater. Doch wider alle Erwartungen ist die Atmosphäre auf dem Album alles andere als nur düster und depressiv ausgefallen. Nein, den Franken gelingt es bei den hier enthaltenen 13 Stücken das Wechselbad der Gefühle, das ein Trauernder erlebt, in die Songs zu packen.

Dies beginnt mit dem wütenden Opener „Dead Ember“, welcher von Scream-Parts geprägt wird, bis hin zum traurigen Titelsong, bei dem Heberlein nur von einer Gitarre begleitet wird. DEVIL MAY CARE bieten einem hier eine musikalische Achterbahnfahrt, die in der Schnittmenge zwischen Post-Hardcore, Screamo und Alternative liegt und mich teilweise ein wenig an die leider nicht mehr existenten KJU erinnert. „Echoes“ ist zu jeder Zeit hochemotional, aber gerade deshalb auch zu keiner Sekunde langweilig.

Mit „L.I.A.R“, dem bereits erwähnten „Dead Ember“ und vor allem „Echoes“ sind hier sogar drei echte Ohrwürmer enthalten.

DEVIL MAY CARE befinden sich momentan auf Tour im Vorprogramm der CANCER BATS. Wer also Lust hat kann sich die Jungs aktuell auch live ansehen. (Matthias)

Bewertung:

8 / 10

Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 37:10 min
Label: Uncle M Music/Cargo Records
Veröffentlichungstermin: 15.03.2019