Gründe für die etwas karge Release-Bilanz könnten die Besetzungswechsel sein, die die Band des öfteren vollziehen musste. Aber nun haben die Franzmänner scheinbar die perfekte Frontfrau gefunden: Britta Herzog, eine tri-linguale Hamburgerin mit güldener Stimme darf die ebenso teils dreisprachigen (Englisch, Französisch, Deutsch) Songs von „Marionette“ vortragen. Der erste Eindruck: Eine typische THE GATHERING-Kopie – die Stimme Britta´s und der Keyboard-Einsatz legen AMARTIA automatisch in die Nähe der Holländer. Aber dennoch sind Unterschiede festzustellen: Die Songs sind im allgemeinen nicht so flüssig, sondern leben eher von abgehackten Riffs.
Es offenbart sich nach dem Intro „Desert“ ein wahrer Hit: „Ignorance“ hat einen zauberhaften Refrain und setzt sich hartnäckig im Kopf fest. Das alleine ist mir schon 5 Punkte wert. Zu diesem Track wurde auch ein Video gedreht.
Es folgen zwei französisch gesungene Songs, die musikalisch schon eine gewisse Bandbreite offenbaren z.B. mit Elektronik-Spielereien. Bei „Revolution der Marionette“ wird dann der Refrain auf deutsch gesungen, der Rest schwankt zwischen französisch und englisch.
Die Klavierballade „Lost“ und der XXL-Track „Chosen one“ runden die Platte ab; auf meiner Promo-Ausgabe befindet sich noch die Neuaufnahme von „Just try“, einem Song vom Vorgängeralbum.
Der starke erste Eindruck vom Opener wird leider nicht über die gesamte Spielzeit bestätigt. Zu viele Längen schleichen sich des öfteren ein, die den Finger zur „Skip“-Taste wandern lassen. Aber im oberen Mittelmaß sind AMARTIA allemal einzuordnen, handwerklich geht das Ganze vollkommen in Ordnung und die netten Momente sind in der Überzahl.
(Brix)
Bewertung: 7 / 10
Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 52:41
Label: Manitou Music/Twilight Vertrieb
Veröffentlichungstermin: 20.04.07