Bei ABSCESS rumpelt es wieder im Karton. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Mehr old-school wie bei diesen Burschen geht fast nicht mehr. Angefangen beim Stil (kruder Mix aus urigem Black/Thrash/Death) bis hin zum dumpfen Sound (Hallo, is da ne Bass-Drum?) fühlt man sich Mitte-Ende der Achtziger zurückversetzt, als die Bands die Härte noch entdecken mussten. Aber die Jungs ziehen ihr Ding seit knapp 12 Jahren durch und poltern munter weiter.
Mittlerweile bei Tyrant Syndicate angekommen, dem Label der Darkthrone-Member Fenriz und Nocturno Culto, ist man somit gleichzeitig unter den Fittichen von Peaceville Records. In Zeiten von immer fetter werdenden Produktionen muss man sich nach Einlegen der Scheibe erst einmal an den Sound gewöhnen. Die Sänger Clint Bower (+ Gitarre) und Chris Reifert (+ Drums) brüllen, kreischen, grunzen, blöken was das Zeug hält und geben der Mucke so den passenden kranken Anstrich.
Das geschieht mal im flotten Up-Tempo (Opener "Drink the filth", "Exterminate", "Hellhole"), mal mit punkigem Anstrich ("Another private hell"), aber auch mit leicht doomigen Parts ("When witches burn"). Für Abwechslung ist in den 35 Minuten also gesorgt, auch wenn die schnellen Parts bei den Jim Beam-Liebhabern überwiegt.
Die Stücke sind somit zumeist knapp gehalten, 4 Minuten werden selten erreicht.

Leider kann ich mit diesem Sound nicht sonderlich viel anfangen. Die Produktion zieht mich schon nach den ersten Sekunden herunter! Die Musik ist zwar sehr primitiv, aber auch nicht wirklich schlecht.
So bleibt es eine Platte eher für die Liebhaber des rohen, ungeschliffenen Sounds. Diese werden sicherlich ihre Freude daran haben, aber die hält sich bei mir in Grenzen...

(Brix)

Bewertung: 6,5 / 10

 Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 34:47
Label: Tyrant Syndicate / Peaceville Records
Veröffentlichungstermin: 23.02.07