Summer Breeze 2011 (17.08. - 20.08.2011, Dinkelsbühl) - Freitag, 19.08.11

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NERVECELL (11:35 Uhr, Main Stage):

Meine Güte kann 11:35 Uhr so verdammt früh sein. Mit restlichem Kater schleppe ich mich vor die Main Stage und wurde bereits von der Sonne verbrutzelt. Doch all die Leiden, die man zu so früher Stunde auf sich nimmt sollten belohnt werden. Mit NERVECELL gab es auf der Hauptbühne den ersten Schlag des Tages. Die vier Mannen aus Dubai gaben von Anfang an mächtig Vollgas und wurden bei ihrem Opener „Flesh & Memories“ sogleich mit einem kleinen Circle Pit belohnt. Etwas verwundert war ich allerdings während des Gigs, als ich feststellen musste, dass das aktuelle Hammer-Album „Psychogenocide“ extrem vernachlässigt wurde. Das konnte ich mir nicht wirklich erklären, denn dieser Silberling gibt so einiges an verdammt geilem Death-Metal her. Doch die Herren beschränkten sich überwiegend komplett auf den Vorgänger „Preaching Venom“. Etwas schade, aber der arabisch angehauchte Todesblei von NERVECELL wusste Live absolut zu überzeugen und so wurde ein amtlicher Start in den Tag hingelegt. (Sebastian)

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SKELETONWITCH (12:50 Uhr, Main Stage):

SKELETONWITCH! SKELETONWITCH!! SKELETONWITCH!!! Verdammte Axt! Immer und immer wieder zerstören mich die Jungs aufs Neue. Die extrem geile Mischung aus Thrash-, Black- und Heavy Metal weiß jedes Mal komplett mitzureißen. Es bleibt einem überhaupt nichts anderes übrig als sein Haupthaar exzessiv zu propellieren. Gerade mit „Upon Wings Of Black“ des Überalbums „Beyond The Permafrost“ als Startschuss begann das Todesset für meinen Nacken. SKELETONWITCH spielen immer wieder einen wahnsinnig kompromisslosen Gig. Die Jungs aus Ohio betreten die Bühne, hängen ein amtliches Brett an das nächste und erobern energiegeladen die Bühne. Hier werden sicherlich keine Gefangenen gemacht. Ohne großartiges Zwischengelaber wurde hier rausgehauen was nur ging. Mit weiteren Prachtstücken wie „Beyond The Permafrost“ oder „Fire From The Sky“ wurde das immer stimmunsgeladenere Publikum ordentlich bedient. Der sympathische Fronter Chance Garnette weiß aber auch ganz genau wie er seine Fans zu animieren hat. So wütetet er regelmäßig über die Bühne, posiert was das Zeug hält und keift sich mit aller Gewalt durch seine Songs. Ich habe tatsächlich noch keinen einzigen schlechten Gig dieser mächtigen Truppe gesehen und so langsam aber sicher glaube ich auch, dass das überhaupt gar nicht möglich ist. Wer dieses Energiebündel immer noch nicht Live gesehen hat sollte das unbedingt nachholen. Prädikat AWESOME!!! (Sebastian)

KALMAH (13:35, Pain Stage):

Die Melo-Deather aus Finnland betreten nach einem atmosphärischen Intro die zugenebelte Bühne, als würden sie gerade aus dem Sumpf steigen und legen mit "Hook The Monster" vom letzten Album los. Vor der Bühne geht es auch direkt richtig ab, die Leute sind heiß auf Kalmah. Es folgt eine abwechslungsreiche Songauswahl aus allen drei Alben. Der Gitarren-Sound ist ausgezeichnet, Bass und Schlagzeug spürt man bis ins Mark, nur beim Keyboard hakt es ab und an mal ein bisschen. Zwischen den Songs sorgt Sänger Pekka mit kurzen, vor Sarkasmus berstenden Monologen für gute Unterhaltung. Aber selbst das kann nicht verhindern, dass die Power im Pit gegen Ende etwas nachlässt, schließlich muss man sich die Kräfte für den ganzen Tag ein wenig einteilen. Doch beim letzten Song, dem fantastischen und während des Auftritts immer wieder geforderten "Heroes To Us" geben Band und Fans noch einmal alles. Dann verschwinden sie, wie sie gekommen sind, während eines langen Outros im Nebelsumpf. Die Fans fordern noch einige Zeit nach einer Zugabe, die sie leider nicht bekommen. Schade, die Zeit hätte allemal gereicht. (Markus)

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EMIL BULLS (14:25 Uhr, Main Stage):

Aufgrund der erneut äusserst feucht-fröhlichen Nacht (Gewitter? Was? Wie? Hab ich im versoffenen Tiefschlaf NIX von mitbekommen *g*) griff ich erst bei meinen bayrischen Spezies EMIL BULLS wieder ins aktive Geschehen ein und sollte einmal mehr die Vollbedienung bekommen - vom Opener "Here Comes The Fire" über "The Most Evil Spell", "All In Tune With The Universe" bis zum hymnischen "Nothing In This World" und am Ende mit krachender Wall Of Death garniertem "Worlds Apart" gab´s wieder massig BULLS-Power auf die Mütze.
Angespornt vom austickenden Publikum gab auch die Band wie gewohnt alles - ausserdem konnte sich das Quintett nach der Show sicher sein, dass sie auch die ewigen Skeptiker, die die BULLS nach wie vor in die "Kinder-Hüpf-Core"-Ecke geschoben haben, mit ihren neuen Härte überzeugt zu haben. So muss das! (Brix)

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HAIL OF BULLETS (15:15 Uhr, Pain Stage):

Kaum sind KALMAH von der Pain Stage verschwunden wurde diese auch sogleich flott gemacht für die kommende amtliche Portion Old-School-Death-Metal. Nachdem dann schließlich der Main-Stage Act zum Ende kam wurde der Kriegsschauplatz Pain Stage für eröffnet erklärt. Mit dem wuchtigen “Operation Z” des aktuellen Albums “On Divine Winds”
betraten die Mannen rund um Martin Van Drunen die Bühne und begannen ihren Siegeszug, der leider vor gar nicht einmal so viel Publikum stattfinden musste. Vollkommen egal! Gefangene wurden keine gemacht. Der wuchtige Sound dieser Todeswalze bratzte auf einen ein und garantierte ein kontinuierliches Kopfnicken. Mit dem darauf folgenden “Red Wolves Of Stalin” wurde man schließlich endgültig von einer wahren Macht überrolt. HAIL OF BULLETS sind Live immer wieder ein absolutes Schmankerl. Den Jungs ist die Spielfreude ins Gesicht geschrieben und jeder Gig ist mit einer solchen Wucht und Intensität verbunden. Da fehlen einem eigentlich die Worte. Präsentiert wurde überwiegend das aktuelle Album, welches so einige feine Songs parat hält. Der überaus sympathische und allseits bekannte Fronter Van Drunen nahm sich auch immer wieder die Zeit ein wenig Hintergrundwissen bezüglich der Songs zum Besten zu geben bevor man schließlich von dem nächsten Panzer überrollt wurde. Zum krönenden Abschluss präsentierten HAIL OF BULLETS schließlich noch “Ordered Eastward” ihrer Debütplatte. Meine Fresse: Da bekam man schon eine unendliche Lust auf die Kollegen von BOLT THROWER, welche des Abends noch einmarschieren sollten. (Sebastian)

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ENSLAVED (17:10 Uhr, Pain Stage):

ENSLAVED hatte ich vor gut vier Jahren noch im Saarbrücker Roxy (R.I.P.) bewundern dürfen; bereits damals sagt mir die Band auf der Bühne nicht zu 100% zu. Dieser Eindruck setzte sich auch anno 2011 beim SUMMER BREEZE  fort: Die Prog-/Psychedlic-Spielchen sind zwar ganz nett und für eine ehemalige Black Metal-Band bemerkenswert, aber werden mir mit anhaltender Spieldauer nach wie vor zu anstrengend.
Das sahen zwar die meisten Anwesenden vor der Bühne nicht so und feierten "Isa", "Ground",
"Ruun" und vor allem den schwarzmetallischen Klassiker "Allfádr Odinn" mächtig ab. Aber klar, jedem das Seine! (Brix)

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BOLT THROWER (20:20 Uhr, Main Stage):

Und dann war es an der Zeit, die Panzersperren abzureißen, die Schützengräben zu beziehen und den Kriegsherren des Death Metal Platz auf der Main Stage zu schaffen: BOLT THROWER fuhren ihre Geschütze beim SUMMER BREEZE auf! Mit dem Erklingen des pompösen Intros lag schlagartig der Geruch von Schiesspulver in der Luft und das zwar in die Jahre gekommene, aber nicht minder intensiv walzende Quintett feuerte eine Salve nach der anderen ins Dinkelsbühler Abendrot.
Egal ob "IVth Crusade", "Powder Burns", "Mercenary", "For Victory" oder "No Guts, No Glory": Jeder Schuss ein Treffer, die Opferzahl anhand der verzücktend Schreie im Publikum verheerend hoch.
Und kein Gig ohne das Klassiker-Doppel "World Eater / Cenotaph" und "When Cannons Fade" - erneut gaben die Briten eine bemerkenswerte und deutliche Kriegserklärung ab und lassen uns schon wieder viiiel zu lange auf neues Material warten. Ölt mal die Ketten und auf geht´s ins Studio! (Brix)

AMORPHIS (21:35 Uhr, Pain Stage):

Dann musste ich leider meinen wohl ZU variablen Musikgeschmack verfluchen: Gerne hätte ich NEAERA im proppevollen Zelt abgefeiert, entschied mich aber aus dem Bauch heraus für AMORPHIS. Diese hatten gegenüber den Münsteranern mit "The Beginning Of Times" das (subjektiv bewertet) bessere neue Material am Start und bei den Klassikern der Finnen aus der Mitte der Neunziger gehe ich immer wieder gerne steil.
Es solte wohl die richtige Entscheidung sein: Auch wenn "nur" drei ältere Songs ("My Kantele", "Against Widows" und "The Castaway") auf der Setlist standen, machte der Gig der Ost-Skandinavier einfach nur Spass, den übrigen Tracks wie "Mermaid", "Silver Bride", "House Of Sleep" und "My Enemy" sei Dank.
Auch hier gilt: Immer wieder gerne! (Brix)

Hammerfall (22:40 Uhr, Main Stage):

Der Headliner des Tages ist dran. HAMMERFALL will mit einer Setlist, die sich über die gesamten 15 Jahre ihrer musikalischen Veröffentlichungen erstreckt, den ersten SUMMER BREEZE Auftritt feiern. Nachdem die Menge mit "Patient Zero" aufgewärmt wurden erklingt der Refrain bei "Renegade" und "Any Means Necessary" aus den tausenden Kehlen der vor der Bühne versammelten Heavy Metal Armee. Light- und Pyroshow sind wirklich eine Pracht, hier war nichts zu teuer. Feuer und Donner von Anfang bis Ende. Zwischendurch werden immer wieder kleine Anekdoten aus der guten alten Zeit erzählt, bis sich die Band nach "Hammerfall" eine kleine Pause gönnt und die Massen nach mehr schreien lässt. Für den ohrenbetäubenden Einsatz vor der Bühne gibt es dann auch gleich drei Zugaben. Nach "One More Time" werden zu guter Letzt die Knaller "Hearts On Fire" und "Let The Hammer Fall" gezündet. (Markus)

KATAKLYSM (0:00, Pain Stage):

Jetzt wird es einfach nur episch. KATAKLYSM feiert auf der Party Stage das 20 jährige Bandbestehen und das mit mindestens einem Song von jeder Platte. Die Feuerbälle fliegen, der Pit tobt von Anfang bis Ende und KATAKLYSM lässt die Welt untergehen. Sogar die Ordner werden von der Band beschenkt. Zu "As I Slither" wird zum Security Stresstest aufgerufen, bei dem die Grabenschlampen zeigen dürfen, dass sie es drauf haben. Über das Menschenmeer wird eine Flut von Crowdsurfern nach vorne getragen, wie man sie nur selten sieht. Alles andere stimmt bei dieser brutalsten aller Geburtstagspartys auch. Klang, Pyro und Licht sind einfach nur Klasse. Ein alles vernichtendes Drum Solo in der Mitte des Konzerts und die Mischung aus Songs, die man nur selten Live hört, wie "Feeling The Netherworld", mit den besten der bekannten Kracher begeistern das Publikum. Als mein persönliches SUMMER BREEZE Highlight dann mit "Push The Venom" vom letzten Album endet erscheint eine riesige 20 als Bühnendeko und zum Abschluss wird der Band vom Publikum noch ein kurzes Geburtstagsständchen gesungen. Der gesamte Auftritt wurde übrigens gefilmt und wird auf einer kommenden DVD veröffentlicht werden. (Markus)

POWERWOLF (0:00 Uhr, Party Stage):

So langsam aber sicher sind die Wölfe nicht mehr aufzuhalten: Das Party Zelt platzte förmlich aus allen Nähten und auch die anwesende NECKBREAKER-Redaktion zog geschlossen POWERWOLF den Kanadiern KATAKLYSM vor - auch hier war die Entscheidung weise und richtig!
Denn die Saarländer (das sollte mittlerweile jeder mitbekommen haben, oder?!) fuhren show-mäßig aber mal so richtig groß auf: Feuersäulen und neue Kathedralen-Backdrops sollten den Video-Mitschnitt so eindrucksvoll wie möglich machen - von den Songs natürlich mal ganz abgesehen!
Denn auch wenn das brandneue Album "Blood Of The Saints" gerade mal erst sehr kurze Zeit im Handel ist und einen respektablen Chart-Einstieg (Platz 23) erringen konnte: Die Wolfsjünger kennen bereits jede Textzeile von "Sanctified With Dynamite" und "We Drink Your Blood" auswendig und intonierten gemeinsam mit Attila lautstark die Hymnen des Blutes - absoluter Wahnsinn!
Auch wenn Attila zwischendurch bemängeln musste, dass Neu-Schlagwerker Roel "Trommel kaputt gemacht hat", fanden natürlich auch die älteren Hits "Resurrection By Erection", "Saturday Satan" und "Raise Your Fist, Evangelist" ihren Weg ins Set.
Eines machte dieser famose Gig klar: Das nächste Mal werden sich die POWERWOLF-Fans nicht mehr "nur" mit der Zeltbühne zufrieden geben... (Brix)

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