Sacred Reich - Awakening

Sacred Reich Awakeningnb mehrfachwertungIch bin wahrhaftig nicht der Einzige, der diesem Album unruhig entgegengefiebert hat. Unruhig aber nicht deswegen, weil man Zweifel an der Qualität des Rückkehr-Albums haben sollte, sondern weil man es einfach nicht mehr erwarten konnte. Und wenn man SACRED REICH auf ihren letzten Live-Auftritten erlebt hat, so weiß man, dass diese Band extrem Bock darauf hatten, endlich nochmal bei den Großen mitzumischen.

Das Potenzial hatten sie ja schon immer, und die Energie war kaum zu übersehen, wenn auch anfangs die enorme Körperfülle des ein oder anderen auf der Bühne eine andere Sprache sprach. Doch auch ohne große Bewegung und Firlefanz standen und stehen SACRED REICH nach wie vor ganz vorne in der Thrash-Liga.
Während der Jahre der Reunion blieben aber auch leider schon die Hälfte des originalen Line-Ups auf der Strecke. Drummer Greg Hall und Rhythmusklampfer Jason Rainey verabschiedeten sich aus persönlichen Gründen aus dem REICH-Clan, dafür kam nach dem Split mit MACHINE HEAD Drummer Dave McClain wieder zur Band. An der zweiten Gitarre konnte man den blutjungen Joey Radziwill rekrutieren, der seinen Job als knallharter Fan der Band mehr als gut erledigt.

Als ersten Vorgeschmack konnte man den Druck der Vorfreude durch die Split-7“ mit IRON REAGAN abbauen. Auch wenn „Don't Do It Donnie“ nicht wie vorgesehen auf dem regulären neuen Werk zu finden ist, ist es dennoch eine hörenswerte Hommage an die Punk-Ära der Band und die nach wie vor feste Verbindung zu diesem Genre.
Aber nichtsdestotrotz erfüllen SACRED REICH mit Album Nummer fünf ohne Kompromisse die Erwartungen über alle Maße. Lediglich die kurze Spielzeit wäre ein kleiner Kritikpunkt. Dafür bekommt man aber zumindest ein Konzentrat aus exzellenten und abwechslungsreichen Songs, denen nicht zuletzt Frontmann Phil Rind den einzigartigen Stempel aufdrückt.

Stimmlich kann er eher noch einen draufpacken als zurückstecken zu müssen. Das konnte er auf den zahlreichen Auftritten belegen, aber auch auf dem neuen Album „Awakening“. Sein einzigartiges Organ zeigt eindrucksvolle Leistungen, und das gesangliche Spektrum ist gerade bei Songs wie „Killing Machine“ zu hören, wenn er dafür sorgt, dass jeder Song einen eigenen Wiedererkennungswert erfährt.

Ein Lückenfüller ist kaum vorzufinden, wobei wohl der eine Song live besser funktioniert als der andere. Dafür ist „Awakening“ sehr abwechslungsreich ausgefallen und dennoch immer noch nach all der Zeit 100% SACRED REICH. Ebenso ist die Produktion modern, aber doch auch klassisch ausgefallen und erhöht den Hörgenuss gleichermaßen wie den Nostalgiefaktor erheblich.

Es gibt zwar keine direkten Hymnen wie „Who‘s To Blame“ oder „Crimes Against Humanity“, aber dafür Anlehnungen an „Death Squad“ zu Debützeiten. Somit möchten SACRED REICH weiterhin auf keinen Fall ihre sprungartigen Anfangszeiten verleugnen, was sie auch immer wieder gerne live unter Beweis stellen.

„Awakening“ ist eine konsequente Fortsetzung der Formation aus Phoenix und alles andere als eine Enttäuschung, wie man es mitunter von anderen Bands kennt. Die breit aufgestellten Thrasher bedienen hier jedes gewünschte Klientel und schaffen es auch nach mehrjähriger Pause, nahtlos an ihre Erfolge der Neunziger anzuknüpfen. Bei der anstehenden Tour mit TESTAMENT und IRON REAGAN wird sich schon im Vorfeld zeigen, wie die neuen Songs live zünden. Mir bleibt da nur im Namen aller Fans zu sagen: Welcome back! (Jochen)


Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 31:29 min
Label: Metal Blade Records
Veröffentlichungstermin: 23.08.2019

Bewertung:

Jochen9,09 / 10


Pascal8,0 8 / 10

Maik8,0 8 / 10

Matthias9,0 9 / 10

Pfaelzer8,0 8 / 10

Bassi 7,57,5 / 10


Sacred Reich Awakening big

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