Shaw / Blades - Influence

Shaw/Blades - Influence Die Herren Jack Blades und Tommy Shaw können mittlerweile auf eine stolze Verkaufszahl von über 50 Millionen Tonträgern von ihren drei Bands NIGHT RANGER, DAMN YANKEES und STYX blicken – darunter 12 Singles in den amerikanischen Top 10.
Von den Erfolgen, die mit den Tracks eingefahren wurden, die die beiden für Größen wie Ozzy Osbourne oder Aerosmith geschrieben haben, wollen wir hier gar nicht erst anfangen.

Jetzt halten es die Beiden für angemessen, den Künstlern zu huldigen, von denen sie seinerzeit beeinflusst wurden – und „seinerzeit“ heißt hier: Songs aus den 60ern und 70ern – und genau deswegen liefert das Duo nun ein Album ab, was mit „Influence“ nicht treffender hätte betitelt werden können. Die Herren Shaw & Blades sind ja nun durchaus in rockigen Gefilden zu hause – wirft man einen Blick auf die Liste der Bands, denen auf „Influence“ gehuldigt wird, ist aber schnell klar, dass man sich deutlich in der Pre-Rock-Ära befindet – schließlich sind die MAMAS AND THE PAPAS oder SIMON & GARFUNKEL nicht als Erfinder der sägenden Gitarrenriffs oder Double-Bass-Attacken in die Geschichte eingegangen.

Ohne Zweifel haben die Nummern durchaus ihre Berechtigung als „Influence“ zu gelten, die Frage stellt sich jedoch, ob es wirklich notwendig ist, diese zu ihrer Zeit atmosphärisch dichten Nummern heute nochmal neu einzuspielen – insbesondere ein Klassiker wie „Sounds Of Silence“ von SIMON & GARFUNKEL gerät unter Würdigung der Genialität des Originals wie alle früheren Versuche anderer Künstler mehr zur Vergewaltigung als zur Huldigung.

Erfreulich ist, dass die Herren sich sehr nah an den Originalen halten und es durchaus schaffen, ein wenig der Atmosphäre in das „heute“ herüberzuretten – die hervorragende Konstellation der beiden sangesstarken Musiker trägt sicher ihren Teil dazu bei.

Sind die Tracks zu Beginn - „Summer Breeze“ und „Time Of The Season“ noch schön eingängig vor sich hin dümpelnd, nölt „Your Move“ mit den Band-Aid Versatzstücken doch ein wenig zu viel – dafür rumpelt die aus 1966 stammende SIMON & GARFUNKEL Nummer „I Am A Rock“ doch ganz ordentlich. Ansonsten überwiegt die Akustik-Gitarre doch deutlich der stromverstärkten Variante – „California Dreamin´“ der MAMAS AND THE PAPAS gewinnt Punkte, weil die Nummer einfach ein mächtiger Ohrwurm schlechthin ist.
Zum STEELY DAN-Cover „Dirty Work“ nimmt kein Geringerer als Kelly Keagy hinter dem Drumkit Platz – verhilft der Nummer aber dennoch nicht aus dem Mittelfeld heraus. Leicht bluesig wird es mit Buffalo Springfield´s „For What It´s Worth“ und ein erneut sehr ruhiges „Dance With Me“ beschließt dann nach nur 39 Minuten diese Hommage.

Jack Blades beschreibt es treffend: „Man erkennt einen genialen Song immer, egal ob er bereits vor 30 Jahren geschrieben wurde, oder erst von gestern ist“. Die hier zitierten Songs haben sicher wahre Hundertschaften an heutigen Musikern inspiriert – und man nimmt den Herren Shaw & Blades auch gerne ab, dass es ihnen ein Bedürfnis war, mal ein solches Album aufzunehmen – aber da die beiden (glücklicherweise!) sehr nah an den Originalen bleiben: stellt sich die Frage, warum man nicht doch besser direkt zu eben diesen Originalen greifen sollte…

Note: 7,0 / 10

Anspieltipps: „I Am A Rock”, „California Dreamin´", „For What It´s Worth”

VÖ: 16.02.2007

Spielzeit: 39:03 min
Titel: 11
Label: Frontiers Records

(Naglagor)
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