Funeral - From These Wounds

Es doomt mal wieder in meinem Player! Und zwar Doom im Sinne alter ANATHEMA oder MY DYING BRIDE, aber mit ausschließlich cleanem Gesang. Dafür verantwortlich sind FUNERAL aus Norwegen mit ihrem neuen Longplayer „From these Wounds“. Die Norweger wurden mal als die „depressivste Band der Welt“ tituliert, nach dieser CD kann ich mir das auch gut vorstellen.
Nach mehreren Wechseln an der Frontposition (früher von verschiedenen Damen besetzt) ist nun mit Frode Forsmo ein gut passender Sänger (MINAS TIRITH) gefunden worden.
Für Doom-Metal standesgemäß sind die jeweiligen Tracks, von denen der Kürzeste mit 6 Minuten die Untergrenze bildet, recht lange geraten.
Schauen wir uns den traurigen Opus doch mal etwas genauer an!

Der Opener „This Barren Skin“ beginnt mit einem Frauenchorgesang und offenbart direkt eines der vielen wunderbaren Moll-Riffs, von denen noch viele auf der ganzen CD verstreut sind. Gepaart mit schweren Gitarrenwänden und dezenten Keys ergibt das eine wunderbare Mischung. Dazu noch der ruhige, fast schon klosterartige Gesang: Fertig ist die schön-schaurig-traurige Untermalung für dunkle Winternächte!
Der folgende Titeltrack hat ein markantes, abgehacktes Grundriff, das von ruhigen Passagen unterbrochen wird und dann in fließendere Parts übergeht. Auch der Streicherpart gegen des Stückes gefällt.

Bei „The Architecture Of Loss“ wird es dann ganz zäh und noch schwerer…Junge, da hängt man echt wie Blei im Sessel, nur vom Hören! Solche Stimmung muss man erst einmal erzeugen können.
„Red Moon“ hat gleich zu Beginn eine tolle Ohrwurm-Streicher-Melodie, die gekonnt im Laufe des Tracks von den Gitarren untermalt und weitergeführt wird. Im späteren Verlauf kommt durch einen schnelleren Part (was man als „schnell“ in diesem musikalischen Zusammenhang bezeichnen kann) etwas Abwechslung hinein.
Bei „Vagrant God“ fühlt man sich sogar in die seligen „Icon“-Zeiten von PARADISE LOST versetzt, die auch des öfteren als Referenz herhalten können. Insgesamt der schnellste Track der CD.
Das ändert sich aber wieder bei „Pendulum“, ein weiterer Zeitlupen-Track. Dieses Pendel schwingt aber sehr träge und muss Tonnen wiegen! Sehr nett: Das atmosphärische Keyboard In-und Outro.
Zu guter Letzt entführen uns die Nordlichter noch auf den „Saturn“ – Ein scheinbar wirklich kalter Planet.

Puh, jetzt erst mal ´nen Kaffee (Heiss und schwarz!) und die Heizung eine Stufe höher drehen. Bei dieser Platte läuft es einem wirklich kalt den Buckel herunter! Aber das kommt eher von den wohligen Schauern als von Langeweile oder Ähnlichem.
Leuten, denen das Leben zu fröhlich ist und gerne mal in vertonter Trauer baden ist dieses Werk nur zu empfehlen!

(Brix)

Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 7
Spielzeit: 57:29
Label: Tabu Recordings
Veröffentlichungstermin: 02.02.07

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