Cosmo - Alien

COSMO - Alien Noch kurz vor Jahresende beehren uns COSMO mit ihrem Debutalbum.
„Alien“ heißt das gute Stück – und verspricht ein bislang nie dagewesenes Hörerlebnis: Warum das Album „Alien“ heißt? Auf diesem Planeten gab es derartiges noch nicht zu hören!

Vollmundige Worte – zumal mit Fran Cosmo (und seinem Sohn Anthony) zwei Herren dabei sind, die seit Urzeiten mit BOSTON aktiv sind – und die Band macht ja nun doch – sagen wir mal – sehr „irdische“ Musik… Ein Dutzend Tracks präsentieren die Herren Cosmo & Co. – angenehm ist zu Beginn der tatsächlich in Hard-Rock-Regionen angesiedelte Drive – und auch die (künstlich verzerrten) Vocals erinnern zunächst an den guten alten Rob Halford.

Abgesehen von den sich zeitweilig aufbäumenden Gitarrenparts scheint dann aber auch schnell die Luft aus „Alien“ heraus zu sein – rockt der Opener „Communication“ noch recht flott, dümpelt bereits die zweite Nummer „Don´t Tell Me Your Lies“ in seichtesten Gewässern vor sich bevor man sich zur Mitte hin des Rockgedankens besinnt und ein knackigeres Soundgewand auftischt.
„No Surprise“ macht dort weiter, wo der Vorgänger aufgehört hat – ein wenig progressiv tönen COSMO hier schon, insbesondere wegen der häufigen Breaks und Richtungswechsel – insgesamt ein durchaus akzeptabler Rocker. Auch das nachfolgende „Gravity“ schlägt eine ähnliche Gangart ein – verliert aber in den ruhigen Passagen einen Hauch zu viel Power. Zudem fällt hier eine weitere COSMO-Eigenheit, die sich durch das gesamte Album zieht, besonders deutlich auf: Kaum eine Textzeile ist NICHT elektrisch verfremdet…

Mit „Redemption“ haben COSMO ein kleines Überraschungs-Instrumental auf das Album gepackt, das durch seine Intensität aufhorchen lässt – und vor allem durch die fehlende verzerrte Stimme erfreut.
Ebenso erfreulich gibt sich der regelrechte Ohrwurm „Helicopter“, bevor mit dem Titeltrack „Alien“ dann auf einmal ein richtig sägendes Heavy-Riff aus der Schublade geholt wird. Aus dieser Hinsicht ist die Nummer richtig gelungen – die Vocals werden dem leider nicht ganz gerecht.

Mit der Ballade „When I Close My Eyes“ fahren COSMO dann ganz großes Songwriting auf – hier stimmt der Gesang, hier stimmt die Atmosphäre – die Nummer verursacht Gänsehaut – und dreht im weiteren Verlauf angenehm auf.

Dafür ist dann „Woman“ mainstreamiger Schmalz, den man besser schnell vorspult, um dann mit „Can´t Run Away“ und „Creep“ ähnlich durchwachsenen, aber nicht gar so unsägliche Tracks vorgesetzt zu bekommen.

Den Abschluss bildet hierzulande der Bonustrack „Don´t Tell Me Your Lies“ in einer Akustik-Version.

Eine aussagekräftige Wertung ist bei „Alien“ kaum möglich – so unterschiedlich fällt das Album aus – schütteln COSMO mit „Helicopter“ oder „When I Close My Eyes“ regelrechte Überhämmer aus dem Ärmel, so unsäglich erscheinen einige andere Songs – wie das erwähnte „Woman“.
COSMO haben so lange auf dieses Album warten müssen – da hätte das ein oder andere „mehr“ dabei sein dürfen.
Und – der Sound „nicht von dieser Welt“ erschöpft sich offenbar tatsächlich im fast durchgängigen Einsatz des Stimmverzerrers…

Note: 6,5 / 10

Anspieltipps: „Redemption”, „Helicopter”, „When I Close My Eyes”

VÖ: 08.12.2006

Spielzeit: 45:38 min
Titel: 12
Label: Frontiers Records

(Naglagor)
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