SUNSHINE & LOLLIPOPS bringen uns mit „Heartful Of Sunshine“ eine EP, die uns vom Namen her Sommer, Sonne, gute Laune verheißt. Da freut man sich auf die happy Hippies – und dann mampfen die blutige Herzen. Dann hofft man, daß das Daenerys Targaryen auf dem Cover ist...aber scheiße, die hat 'nen Bart - schon wieder falsch. Und außerdem behaupten diese SUNSHINE & LOLLIPOPS, daß sie Absurdist Anarcho Black Metal machen.

Und so sehen die auch aus. Und so hören die sich auch an. Jetzt kommt Black Metal ja meist aus den düsteren Wäldern des Nordens. SUNSHINE & LOLLIPOPs hingegen kommen zumindest zum Teil aus dem heißen Süden, krochen durch die lichtdurchfluteten Täler des Rifgebirges (ja, ich kann Google!) und planschten durch den Amazonas, bis ihnen das zu fröhlich wurde und sie sich dann in Berlin über den Weg liefen, wo sie sich gegenseitig hasserfüllt was vorgrunzten. And thus a new star was born.

„Heartful Of Sunshine“ ist die Debüt-EP der beiden sonnigen Kerlchen und es klingt so, wie Black Metal für Leute, die keinen Black Metal mögen, klingen muß. Wie im Kinderzimmer mit dem Kassettenrekorder aufgenommen. Wobei „(You're Addicted) And Why Not?“ auf der B-Seite fast schon episch ist. Zeitweise erinnert es an alte (ganz alte) PUNGENT STENCH und auch ein wenig an SATYRICON und in den punkigen Einschlägen an DARKTHRONE. Zum größten Teil klingt er aber so, als hätten sich KVELERTAK bis zur Besinnungslosigkeit besoffen, dann 30 Minuten geschlafen und seien dann zu einer Jamsession gezwungen worden, während man sie dabei mit nackten Füßen auf heiße Herdplatten gestellt hat.

Ob das für die Band jetzt Lob oder Beleidigung ist, weiß ich nicht. Ist mir aber auch egal. Soviel Black Metal bin ich dann doch. Aber nicht Black Metal genug um „Best Of All Possible Worlds“ zu raffen. Der ist mir dann doch zu chaotisch (satanisch, wie ich heute drauf bin, hab' ich die Platte doch glatt rückwärts besprochen). Wie auch immer, die Scheibe gibt es nur in einer Vinylversion als schicke EP (inklusive Textblatt) und das sieht richtig gut aus. Musikalischen Genuß werden aber wohl doch nur echte Black Metal-Fans der alten Schule aus diesem Werk ziehen können. (Anne)

Bewertung: 6,5 / 10

Anzahl der Songs: 2
Spielzeit: 10:58 min
Label: Bleeding Heart Nihilist
Veröffentlichungstermin: 10.06.2013