Year Of The Goat - Angels Necropolis

Year-of-The-Goat-Angels-NecropolisIch kann sehr ungeduldig sein. SEHR. Beispielsweise dann, wenn mich eine Band zappeln lässt. Im Falle von YEAR OF THE GOAT aus Norrköping dauerte es nach dem Release ihrer hervorragenden EP "Lucum Ferre" ganze anderthalb Jahre, bis das Full-Length-Debüt nun endlich in die Läden kam. Das wurmte mich doch für eine lange Zeit.
Dies war jedoch keinesfalls boshafte Absicht der Band, nein, Gitarrist Per Broddesson verletzte sich nach den Release der EP so schwer an der Hand, dass ein weiteres Ausarbeiten oder Aufnehmen neuer Songs unmöglich wurde.
Zum allem Übel verließ dann auch noch Jonas Matsson die Band im Januar diesen Jahres, was zur nächsten Verzögerung im Enstehungsprozess führte. Aber gleichzeitig wurden mit Don Palmroos und Mikael Popovic zwei offensichtlich wertvolle Neuzugänge gewonnen: Denn "Angels´Necropolis" übertrifft meine Erwartungen und Hoffnungen an die Band gar um Längen!

Im Hufvudstaden Studio (in denen u.a. auch GHOST und PG.LOST bereits aufgenommen haben) sind fünfzig Minuten an Musik entstanden die magisch, faszinierend und bezaubernd zugleich sein sollten - und dafür hat sich die Warterei definitv gelohnt!
An der musikalischen und ideologischen Okkult-Ausrichtung hat sich bei den Schweden (natürlich) nix geändert: Der Sound schön auf Vintage und Psychedelic getrimmt (jedoch ohne dumpf oder verstaubt zu wirken!), Schwergewicht Thomas Sabbathi brilliert erneut mit seinem hervorragendem Organ und die vielen klugen Arrangements, die mich bereits bei der EP in Verzückung geraten liessen, ergeben ein Album, welches ohne jegliche Ausfälle daherkommt. Den ganzen Okkult-Hokus-Pokus lasse ich absichtlich aussen vor, ich werde mich ausschließlich mit der Musik beschäftigen.

Das beste Beispiel gleich vorweg: Der Titeltrack bietet in den rund zehn Minuten alles, was den Rockfreund einfach nur antörnen MUSS: Vom wahnsinnig intensiven Refrain über den recht harten Klimax gegen Ende oder überhaupt diese Dramatik, die diesen Song wie einen übermächtigen Gigant erscheinen lässt, dem man einfach nur wehrlos gegenüber steht und in dessen Hände man sein Schicksal legen muss - einfach nur großartig! Aber weitere Paradebeispiele und Ohrwürmer beherbergt "Angels´ Necropolis" eigentlich reihenweise: "This Will Be Mine", "Spirits Of Fire", "A Circle Of Serpents" (höre ich da gar BILLY TALENT-ähnliches Riffing?!), der Opener "For The King", ach, eigentlich wirklich ausnahmslos JEDER Song ist für sich genommen ein Hit! Da bleibt nahezu jeder Refrain bereits beim ersten Hören erbarmungslos in den Lauschern kleben.
Beim Anfang von "Voice Of The Dragon" scheint gar alte METALLICA-Epik durch und am Ende der Platte ziehen die Schweden mit "Thin Lines Of Broken Hopes" noch einmal durch sämtliche Register inklusive intensivstem Ende mit bedrohlichem Crescendo, geheimnisvollen Chören und einem ausnahmsweise "böse" singenden Sabbathi.

Ihr seht: Ich bin nach wie vor von dieser Scheibe geplättet und begeistert zugleich. YEAR OF THE GOAT machen an und für sich nix Revolutionäres, wissen aber, wie man die Tradmarks am klügsten und eingängigsten einsetzt. Ein spätes, aber sehr gutes Highlight in diesem Jahr! (Brix)


Bewertung: 9 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 50:35 min
Label: Ván Records / Soulfood
Veröffentlichungstermin: 07.12.2012

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