Pythia - The Serpent's Curse

Pythia - The Serpents CurseDas zweite PYTHIA Album „The Serpent’s Curse“ hat bereits einige Monate an Lebenszeit hinter sich gebracht, bevor es im November via Graviton Music Services auch hierzulande offiziell veröffentlicht wurde. Die britische Band mit dem griechischen Namen scheint in ihrer Heimat bereits ein wenig Bekanntheit erlangt zu haben, dort ist man auch regelmäßig live unterwegs, in Resteuropa tut sich das Sextett um Sängerin Emily Ovenden hingegen deutlich schwerer, weil gute Musik an sich zwar zeitlos ist, PYTHIA aber trotzdem gut 10 Jahre zu spät dran sind.

Im Zuge der ersten NIGHTWISH Erfolge um die Jahrtausendwende herum („Oceanborn“, „Wishmaster“), wäre es PYTHIA sicherlich wesentlich einfacher gefallen, mit symphonischem, female-fronted (den Begriff gab es damals noch gar nicht) Power Metal Fuß zu fassen. „Symphonic“, „Female-Fronted“ und „Power“ sind auch ganz genau die drei Stichpunkte, die man sich notieren muss, um die Musik von PYTHIA relativ genau zu beschreiben. Oder anders ausgedrückt treffen auf „The Serpent’s Curse“ NIGHTWISH mit Tarja (!) auf DRAGONFORCE.

Dieser Mix ist jetzt nicht wirklich individuell oder originell, aber wenn eine Band ihre Sache gut macht, kann man damit trotzdem gut leben. Ob das bei PYTHIA der Fall ist, ist gar nicht so einfach zu beantworten, denn einerseits ist das Songmaterial, 10 Stücke sind auf „The Serpent’s Curse“ enthalten, relativ gleichförmig. „The Serpent’s Curse“ ist eines jener Alben, die  von ihrer kompositorischen Klasse her durchweg solide sind, aber wenn man mich nach den Highlights der 50 Minuten fragt, dann muss ich entgegnen, gesucht aber nicht gefunden.

Auf der anderen Seite sieht es so aus, dass die einzelnen Individuen der Band eine gute Figur machen, und damit meine ich nicht nur die Sängerin Emily, sondern auch den Keyboarder, der aufdringlich, aber nie zu penetrant vordergründig agiert, sowie die beiden Gitarristen, die für mächtig Dampf sorgen, was im Gothic-/Symphonic Genre nicht alltäglich ist.

Habe ich vorhin gesagt, dass es auf dem zweiten PYTHIA Album keine Glanzlichter gibt, dann ist das im Direktvergleich mit der Spitze namens NIGHTWISH und/oder EPICA in der Tat so, trotzdem gibt es natürlich unter den 10 Songs mindestens zwei Stücke, die ein klein wenig besser sind als der Rest. Da hätten wir zum einen das fast schon brachiale „Just A Lie“ und zum anderen „Long Live The King“, dessen Chorus sich besonders schnell im Gehirn festsetzt.

In seiner Gesamtbetrachtung ist „The Serpent’s Curse“ weder gut noch schlecht, dadurch dass dieser Version standardmäßig das Debütalbum „Beneath The Veiled Embrace“ beiliegt, wird die Veröffentlichung für den potentiellen Käufer zumindest aufgewertet. (Maik)


Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 49:40 min
Label: Graviton Music Services
Veröffentlichungstermin: 16.11.2012
Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden