Thought Machine - Thought Machine

Thought_Machine_-_Thought_MachineWas es nicht alles im bunten Metal-Zirkus gibt! Bisher war Bella Italia für mich in Sachen Stahlmucke eher durch Bombast und Pomp der Marke Turilli präsent; jetzt werfen THOUGHT MACHINE aus Mailand dieses Klischée komplett über den Haufen: "Electro Cyber Metal" nennt das Quintett sein "Experiment" und setzt sich dabei aus zwei Frauen (Vocals und Keyboards) und drei Männern (Saiten-Fraktion und Drums) zusammen.
Allesamt haben die Bandmitglieder bereits Erfahrungen in anderen Projekten sammeln können, deren Aufzählung ich mir spare - ich gehe einfach davon aus, dass deren Namen euch genauso wenig geläufig sind wie mir. Aber THOUGHT MACHINE haben natürlich die Ambitionen, diesen Zustand der Unbekanntheit mit diesem Projekt zu ändern!

In den 45 Minuten Spielzeit gibt sich die Band jedenfalls alle Mühe, auf dem Debüt einen anständigen Eindruck zu hinterlassen - aber beim Bemühen bleibt es lediglich leider. Da wäre zu allererst der Sound: Die Drums sind viel zu laut in den Vordergrund abgemischt, die Klampfen dementsprechend zu dünn und die oft einfallslosen Synthie-Effekte gehen auch zu oft im Drum-Geschepper unter. Der Versuch, einen kalten, klinischen Sci-Fi-Sound zu kreieren schlägt also fehl -auch wenn man natürlich  auch berücksichtigen muss, dass es sich um eine Eigenproduktion handelt. Aber wenn, dann richtig!
Die Songs stehen diesem Sound-Manko qualitativ aber genauso wenig nach: Bis auf ein paar nette Melodien und Hooks ("Death Of Sun", "Come To The Point") langweiligen die vielen geklauten RAMMSTEIN-Versätze ("The Autumn Lives Here") merklich. Und vor allem nervt die oftmals verzerrte Stimme von Sängerin Simona mehr als ein fieser Computer-Virus - dabei hätte die Gute eigentlich ein gutes Organ zu bieten.

"Thought Machine" verkrampft ebenso viel zu oft bei dem Versuch, die zumindest im Booklet gut erzeugte Cyber-Atmosphäre musikalisch umzusetzen; viele halbwegs gelunge Ansätze bleiben nur Stückwerk und werden im nächsten Moment wieder mit dem Arsch eingerissen. Daran ändern auch die Synthie-Intermezzi "Artifcial Imagination" und "Warning" oder die Prog-Einschübe nix dran. Auf die Ballade "Come To Me" kann ich ebenso ganz getrost verzichten; mehr Schmalz bekommt nicht mal der unheilige Graf hin - fast schon widerlich!

Also ihr lieben Südländer: Dieses Projekt ist mehr als ausbaufähig, es mangelt leider an vielen Ecken und Enden. So verschwindet die Scheibe erst einmal in den Weiten meiner Promo-Sammlung bzw. in den Windungen meiner Review-Festplatte auf Nimmerwiedersehen... (Brix)


Bewertung: 4,5 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 44:08 min
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungstermin: 14.05.2012
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