Für Anhänger beider Formen könnte so etwas sicherlich eine interessante Sache, auch wenn ich befürchte, dass auch die Comicfans schnell Reißaus nehmen, sobald sie sich etwas näher mit der Musik beschäftigt haben; und nur um die soll es hier gehen. SEPTEMBER MOURNING verarbeiten bei ihrem ersten Konzeptalbum ziemlich viele Einflüsse aus Rock, Metal, Gothic, Electro und Pop, nennen wir es der Einfachheit halber Industrial Pop. Wie zu befürchten wirkt dabei so gut wie nichts aus einem Guss, „Melancholia“ hört sich so an, als hätten vier Programmierer an vier Orten der Welt auf ebensovielen Computern ein Album zusammengebastelt.
Die Musik versprüht dadurch null Atmosphäre, was bei einem Konzeptalbum eigentlich das Mindeste sein sollte, wobei die Songs selber bereits alles andere als das Gelbe vom Ei sind. In der Mitte sind „Lost Angels“ und „Crimson Skies“ erträglich, der Rest fällt nahezu komplett durch das Raster. Sängerin M Lazar (eigentlich Emily Lazar) passt sich diesem Niveau an und kann mit ihrem Gesang/Geschrei auch keine nennenswerten Akzente setzen. „Melancholia“ fällt mit gerade einmal etwa 38 Minuten zwar Gott sei Dank relativ kurz aus, kurzweilig ist das Album aber nicht.
Es ist durchaus vorstellbar, dass die Dame mit der entsprechenden Promo in den Staaten noch einiges mehr an Staub aufwirbeln wird, betrachtet man nur die Musik, wäre das ein typischer Fall von taub auf beiden Ohren; dort drüben wäre das nicht das erste Mal. (Maik)
Bewertung: 5 / 10
Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 38:00 min
Label: Repo Records
Veröffentlichungstermin: 18.05.2012