So langsam wird es wirklich eng für die post-rockende Fanschar - immer mehr Bands schiessen abgesehen von den etablierten Namen aus dem Boden. Immer mehr Alben sollen gehört und entdeckt werden - puh, da soll mal einer die Übersicht behalten!
Wenn jedoch eine vielversprechende Band wie FLARES aus der unmittelbaren Region ihre nächste EP auskoppelt, dann bedarf dies natürlich besonderer Aufmerksamkeit!

Fans der ersten EP der Saarbrücker Combo werden zum Ersten nicht enttäuscht und zum Zweiten Zeugen einer gesunden Weiterentwicklung werden: Neben genretypischen Laut-Leise-Dynamiken gesellen sich oft gut durchdachte, rhythmisch-progressive Spiereien (vor allem gleich beim Opener "Doubt As A Layer" und dem sehr proggigen "Pitchblack") in die Songs. So finden z.B. ein Glockenspiel oder zusätzlich eingebaute Percussion-Elemente ihren Platz im insgesamt warmen Sound des saarländischen Quintetts.
In den knapp 40 Minuten Spielzeit werden Songgemälde mit Liebe für´s Detail und ausufernd sorgfältig  aber ebenso auch mit großem Pinsel und kräftigen Farben auf die Leinwand bepinselt. Und das macht einfach Spass, sich Bild für Bild anzuschauen und sich in diesen Kunstwerken zu verlieren - wo wir auch beim sehr guten Lay-Out der Scheibe wären, die von Helder Pedro ebenso künstlerisch wertvoll gestaltet wurde und im feinen Digi-Pak zu haben ist.

Und dass es nicht immer nur "instrumental pur" sein muss, bewiesen nicht nur LONG DISTANCE CALLING zu genüge, sondern auch FLARES bedienen sich bei "Terpentine" dem Sänger Kim Clayton Weiler, der eine weitere wertvolle Nuance zum Gesamtwerk FLARES´ beiträgt.

So kann ich für "Kingdom Come" nur eine satte Empfehlung für Freunde des modernen Prog- und natürlich Post-Rock aussprechen; von diesen fünf Jungs kommt hoffentlich noch einiges! (Brix)

Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 5
Spielzeit: 39:45
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungstermin: 16.02.2012