Autumnight - Sanity Fading

Autumnight - Sanity FadingTrotz eines Durchschnittsalters von gerade einmal 22 Lenzen, sind AUTUMNIGHT in der saarländischen Musikszene keine Jungspunde mehr, schließlich waren vier Fünftel der Band (die komplette Instrumentalfraktion) bereits bei INNUENDO tätig, die sich bis zur ihrer überraschenden Auflösung einen guten Ruf in der lokalen Rock- und Metalszene erspielt haben. Neu mit im Bunde ist lediglich Barbara Kleber, die meines Wissens nach bislang noch nicht groß in Erscheinung getreten ist, und die als Sängerin eine sehr gute Wahl ist.

Nachdem nun die Vorgeschichte von AUTUMNIGHT beleuchtet wurde, kann ich mich nun vollends dem Debütalbum „Sanity Fading“ zuwenden, das die Band im letzten Jahr aufgenommen und im Frühjahr diesen Jahres als so genannte Eigenproduktion herausgebracht hat, was man dem Album auch streckenweise anhört, dazu später mehr.    

Oftmals ist es bei diesen so genannten „Underground-Releases“ ja so, dass das Songwriting zu Wünschen übrig lässt, weil die erste Veröffentlichung ein Schnellschuss ist, weil man gleich zu viel will oder weil ganz einfach die nötige Erfahrung fehlt. Bei AUTUMNIGHT ist genau das Gegenteil der Fall!!!
Die 11 Songs von „Sanity Fading“ sind am oberen Ende des Machbaren angesiedelt, und mir fällt spontan kaum ein anderes Album der letzten Monate ein, das musikalisch ähnlich hochwertig und abwechslungsreich ausgefallen ist. Viel mehr an Lob geht eigentlich nicht.

Jedes einzelne der 11 Stücke erzählt seine eigene Geschichte, wenn man sich etwas mit „Sanity Fading“ beschäftigt, spürt man ganz einfach, dass sich AUTUMNIGHT sowohl mit der Musik als auch mit den Texten ordentlich Mühe gegeben haben. Besonders angetan haben es mir die beiden ruhigeren Nummern „Bliss Is Fragile“ (was für eine herzzerreißende melancholische Melodie) und „Lunar Longing“, das man ganz toll arrangiert hat. Als allgemeine Empfehlung kommen natürlich die rockigeren Songs wie „Beneath Your Blindfold“ und „Hitchhiker“ (Hit!) eher in Frage. Zwischen Prog, Alternative und Gothic sollte auf „Sanity Fading“ für jeden Geschmack etwas dabei sein.

Ich habe lange überlegt, welche Note ich am Ende zücken soll, ganz subjektiv wäre nach ca. 20 von Begeisterung geprägten Hördurchgängen auch eine 9,5 drin gewesen, aber so weit sind AUTUMNIGT noch nicht und so gut ist „Sanity Fading“ dann nüchtern betrachtet doch nicht; ein bisschen Kritik muss eben immer erlaubt sein. Das liegt einerseits daran, dass der Sound noch das ein oder andere Körnchen an Druck hätte gebrauchen können. Ein externer Produzent wie zum Beispiel Phil Hillen hätte da sicher noch ein paar Pünktchen mehr rausgeholt, die letztendlich den Unterschied zwischen einem guten und einem sehr guten Sound ausmachen. Ähnliches gilt für den Gesang von Fräulein Kleber, der gelungen ist und prima zu den Songs passt, der aber auch noch besser, intensiver und emotionaler geht, da bin ich felsenfest von überzeugt. Man gebe AUTUMNIGHT mehr Geld, mehr Zeit und etwas mehr Erfahrung und dann wird das nächste Album rundum ein Wohlfühlpaket sein.

Wie dem auch sei, auch ganz ohne Lokalpatriotismus ist eine 8,5 als Summe aller Einzelteile gerechtfertigt. (Maik)


Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 49:53 min
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungstermin: 2011
Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden