RAUNCHY waren schon immer eine Band für Leute, denen FEAR FACTORY zu hart und zu maschinell waren - die melodischen Trademarks der Angstfabrik haben die Dänen aber auf ihren bisherigen drei Alben immer bestens verwurstet und immer hart an der Grenze zum Weichspüler agiert.
Auch das brandneue Album "A Discord Electric" wird da sicherlich keine Ausnahme bedeuten und das ist auch gut so!
Vielen werden diese poppigen Melodien, Synthie-Sounds und vielleicht auch "Anbiederungen" an den Mainstream auf die Nüsse gehen, das ist abzusehen.
Aber "Hey!": Wenn man das Gespür hierfür so sehr im Blut hat wie diese Burschen und auch noch geile Hooks ("Street Emperor"), höchst Bang-kompatible Tracks wie "Rumors Of Worship", "Gunslingers And Tombstones" und "Ire Vampire" am Start hat, verzeiht man auch den ein oder anderen Zwangsgriff zur Insulin-Spritze ("Big Truth") gerne!
Hat man sich erst einmal mit offenen Ohren auf "A Discord Electric" eingelassen, gibt es kein zurück mehr - schnell vereinnahmt dieser fies-eingängige Mix aus FEAR FACTORY, IN FLAMES, SOILWORK und LINKIN PARK die Lauscher und bleibt auf Dauer hängen.
Zusätzliche, halbwegs originelle Ideen wie das an das "Spiel Mir Das Lied Vom Tod"-Mundharmonika-Intro angelehnte "Blueprints For Lost Souls" geben das ein oder andere Mosaik-Steinchen zum passenden Gesamtbild hinzu.
Sicher, auch wenn die Songaufbauten oft gleich sind, die Synthies oft zu sehr im Vordergrund stehen und in der Regel ein Durchlauf pro Tag von "A Discord Electric" völlig ausreichend ist, attestiere ich den Dänen eine ordentliche Leistung. Fans der älteren Scheiben und obiger Bands können eigentlich bedenkenlos zugreifen. (Brix)
Bewertung: 7,5 / 10
Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 64:43 min
Label: Lifeforce Records
Veröffentlichungstermin: 11.10.2010
