Ancient Bards - The Alliance Of The Kings

ancient_bards_-_the_alliance_of_the_kings_artwork.jpgSchon wieder Italien, schon wieder klassikinspirierter Powermetal. Kurz nach NHORIZONS liegt mit dem Debüt von ANCIENT BARDS ein weiteres Produkt aus der Stahlschmiede Südeuropas vor und die neue RHAPSODY steht bereits in den Startlöchern. Die hätten sich auch nicht denken lassen, dass sie einmal so die Szene beeinflussen würden. Diese neue Formation existiert seit drei Jahren und überrascht mit einer Frau am Mikro. Nach der EP "Trailer" konnte man einen Deal bei Limb Music an Land ziehen und bringt dort "The Alliance Of The Kings" heraus.

Damit erübrigt sich die großartige Suche nach etwaigen Querverweisen schon von Anfang an, bliebe also nur die Frage was macht ANCIENT BARDS in einem schon ziemlich abgegrasten Feld noch relevant? Denn so richtig neu ist auch diese Stilistik nicht und andere Formationen sind da schon ein paar Alben weiter.

Da wäre zuerst einmal Fräulein Sra Squadrani zu nennen, die mit ihrer hohen klaren Stimme das Zepter führt. Eine männliche Stimme taucht nur ab und an als Erzähler auf, aber auch das kennen wir aus diesem Genre. Nun macht die Dame ihren Job richtig gut, klingt auch in sehr hohen Lagen und bei entsprechender Geschwindigkeit stabil und mit dem nötigen Volumen ausgestattet. Vor allem gelingt es ihr die Melodien packend und souverän rüberzubringen, denn hier liegt die Stärke ihrer Truppe.
Gerade in den Parts wo man es einfach laufen lässt und den Klassik-Input ein wenig zurück schraubt, macht man mit viel Frische ordentlich Spaß. In den Momenten wirken die Italiener nicht so gekünstelt, sondern verbreiten echte Metal-Power.

Aber natürlich sind die eher in der Minderheit, denn wenn der Bandkopf mit Daniele Mazza die Tasten bedient und man zwei Gitarristen an Bord hat, will sich jeder in Szene setzen. Dabei verpassen es die Herren Claudio Pietronik und Fabio Balducci allerdings ein Riffgewitter aufzuziehen, denn in den schnellen Parts dominiert doch die DoubleBass von Alessandro Carichini. Und in den epischen Parts werden sie vom Keyboard und den Orchestrationen in den Hintergrund gedrückt.
In den langen Solopassagen haben aber auch sie ihren Auftritt, wenn sie ihre Finger blitzschnell über die Griffbretter sausen lassen. Und bei "Only The Brave" und "Frozen Mind" bauen sie ein paar progressiv angehauchte Akkordfolgen ein.

Ansonsten regiert aber der opernlastige Bombast, für den das Stiefelland berühmt ist. Streicher, Hörner und Chorarrangements wie im bereits erwähnten "Frozen Mind" bestimmen oft die Szenerie. Egal ob in den schnellen Songs, oder in der Ballade "Lode Al Padre" das Orchester spielt immer und die Chöre erheben sich.
Klar ist man um Abwechslung bemüht, aber bis auf genannten ruhigen Song und zwei Intros herrscht immer der gestreckte Galopp in den Melodien, da hätten ein paar stampfende Parts oder mehr knallige Arrangements wie bei "Four Magic Elements" gut getan. Beim abschließenden "Faithful To Destiny" können zumindest sanfte Geigen und eine Kirchenorgel eine wohlige Melancholie erzeugen.

Soundtechnisch liefert man auch eher obere Liga ab, alles kommt druckvoll rüber, auch wenn die Balance nicht immer stimmt. Für ein Debüt aber dennoch gelungen, da habe ich schon schwächeres gehört in der Sparte. Ein wenig müsste man noch an den Hooks arbeiten, mehr auf den Punkt kommen und die Übergänge flüssiger gestalten, dann könnte da was gehen, das Potential ist hörbar da. (Pfälzer)


Bewertung: 6,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 58:29 min
Label: Limb Music
Veröffentlichungstermin: 16.03.2010

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