Phdonos Deon - Nach Ewigen Gesetzen EP

phdonosdeon_nachewigengesetzen.jpgEs gibt Bands, die gehen den einfachen Weg und dann gibt es Bands wie PHDONOS DEON, die sich dazu entschlossen haben, den beschwerlichen Weg einzuschlagen. Das fängt schon beim komplizierten Bandnamen an, der aus dem griechischen übersetzt so viel wie „Neid der Götter“ bedeutet, und zieht sich nahtlos über die Musik, die alles andere als alltäglich und auch alles andere als leicht verdaulich ist. PHDONOS DEON sind gleich in mehrerlei Hinsicht extrem, wie man noch sehen wird, und das muss ihnen erst einmal jemand nachmachen.

Von daher verwundert es, dass die Band sich selber in die Melodic Death Metal Ecke drängt, denn dieses Label will in meinen Augen so gar nicht zu dem passen, was man gemeinhin unter diesem Begriff versteht. Sicherlich verarbeitet das junge Septett aus Regensburg Einflüsse aus diesem Bereich, aber der durchschnittliche Fan von IN FLAMES, DARK TRANQUILLITY, ARCH ENEMY etc. wird spätestens nach den ersten zwei Minuten des Openers „Krieg“ Reißaus nehmen. Nein, PHDONOS DEON sind vielmehr als nur melodischer Death Metal.

Man kann dieses Kategoriendenken aber einfach auch sein lassen und die Musik von PHDONOS DEON metaphorisch als einen Kampf bezeichnen – den Kampf zwischen Heavy Metal und Klassik. Dabei sei euch gesagt, dass bei PHDONOS DEON nicht der Metal gegen die Klassik kämpft, sondern beide zusammen kämpfen gegen den „schlechten Geschmack“ oder wie die Band selber sagt gegen „stumpf ist Trumpf“! Die klassischen Einflüsse finden ihre Ausprägung im klaren Soprangesang von Sängerin Tina, in der Violine von Martin und dem Piano (nicht Keyboard!) von Karik. Die restlichen vier Bandmitglieder, ja ihr habt euch vorhin nicht verlesen, lassen den Metaller aus sich raus, und growlen, blasten und riffen, was die Instrumente und die Stimmbänder so hergeben. Oder um einmal die Band sinngemäß zu zitieren: „Nach Ewigen Gesetzen“ zeigt, „wie sich Blastbeats und Breakdowns wunderbar mit kunstvollen musikalischen Motiven paaren lassen, ohne langweilig oder altbacken zu klingen.“ Ganz genau, das ist PHDONOS DEON mit ihrer zweiten Demo-EP gelungen!

Die vier auf der EP enthaltenen Songs, übrigens allesamt in deutscher Sprache verfasst, bewegen sich alle im gerade beschrieben Spektrum und lassen mal mehr Spielraum für das Nichtmetallische („Krieg“) oder mal weniger wie im Titelsong. Sicherlich sind diese vier Songs noch ein Stück weit von der Perfektion entfernt, dazu kommen sie noch etwas zu verworren daher und vor allem fehlen die richtig zwingenden Melodien, aber der Regensburger Siebener befindet sich auf einem guten Weg. Ambitioniert sind PHDONOS DEON auf jeden Fall, im Moment vielleicht noch ein bisschen überambitioniert, aber die eingeschlagene Richtung oder der eingangs beschriebene beschwerliche Weg könnte sich in nicht allzu ferner Zukunft auszahlen.
Vorausgesetzt man geht zukünftig bei der Produktion noch etwas professioneller zu Werke. Bei insgesamt 8 Instrumenten, wenn ich den Gesang einmal als Instrument bezeichnen darf, muss diesbezüglich schon alles stimmen, was leider nicht immer der Fall. Gerade die Saitenfraktion hat in den heftigen Passagen Probleme, sich gegen die mächtigen Drums und den stark in den Vordergrund gemischten Wechselgesang durchzusetzen. Da gehen einige Feinheiten verloren, die es bestimmt noch zu entdecken gäbe.
Die 17 Minuten von „Nach Ewigen Gesetzen“ sind ein vielversprechender Anfang und ich hoffe bald mehr Material von PHDONOS DEON zum Rezensieren vorgelegt zu bekommen. (Maik)


Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 4
Spielzeit: 17:25 min
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungstermin: 19.12.2009 
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