Forgery - Harbouring Hate

forgery_-_harbouring_hate.jpgIm Normalfall ist man aus dem schönen Norwegen eher schwarzmetallische Klänge gewohnt. Auch doomige Musikergüsse hat man oft genug aus dem nordischen Land vorgesetzt bekommen. Thrash-Metal ist da, zumindest für meine persönlichen Erfahrungen, eher rar gesät. Doch FORGERY haben bereits einige Jahre auf dem Buckel. Seit ihrer Gründung im Jahr 1990 werkeln die Jungs vor sich hin und dennoch kommt mir zum ersten Mal etwas von den Thrashern auf den Tisch. Das ganze ist aber nicht weiter verwunderlich, denn in den Neunzigern brachten FORGERY lediglich einige Demos heraus. Nach so einigen Besatzungswechseln erblickte das erste Full-Length Album „CORE“ erst 2006 das Licht der Musikwelt. Mit „Harbouring Hate“ steht nun das nächste Werk in den Läden und dieses zeigt einen enormen musikalischen Wandel im Vergleich zu den „Ur“-FORGERY der Neunziger Jahre…

Während sich die Norweger in ihren Anfangstagen dem eher klassischen Thrashmetal widmeten so sind sie durch die Jahre doch ziemlich modern geworden. Somit wird kein Wert mehr auf pfeilschnelle Melodien gelegt sondern einzigartiger Groove, Rythmus und unbarmherziger Druck sollen aufgebaut und präsentiert werden. Grundlage für diese „Groovemachine“ liegt eindeutig auf den Seiten der Drums, welche von Jan Roger Halvorsen (ex-OLD MANS CHILD) übernommen wurden. Das angepriesene Musikspektrum klingt ja zumindest mal recht viel versprechend, aber die Realität sieht leider ein wenig anders aus, bzw. hört sich in diesem Fall anders an.

„Harbouring Hate“ ist keineswegs ein schlechtes Album, jedoch weist es einige Schwächen auf. So ist Monotonie beispielsweise leider einer der Faktoren, der ganz akut aufs Gemüt schlägt. Bereits der erste Song „Equilibrium“ ist zwar in der Lage einen guten Rhythmus vorzugeben und hält auch einiges an guten Ansätzen bereit, jedoch kommt sehr schnell Langeweile auf und man wünscht sich bereits nach kurzer Zeit mehr Abwechslung. Musikalisch hat man, meiner Meinung nach, immer wieder das Gefühl so etwas einfach schon viel zu oft gehört zu haben. Die Riffs klingen zu altbacken und wecken schnell einen Charakter der viel zu bekannt erscheint. Gerade der neumodisch angehauchte Gesang weiß einfach nicht zu fesseln, geschweige denn mitzureißen.

Glücklicherweise geht es mit dem Titeltrack „Harbouring Hate“ schließlich ein wenig bergauf. Hier wird das Gaspedal endlich einmal durchgetreten und somit eher ein Mitreißcharakter erzeugt. Ein mitnicken des Kopfes lässt sich zu Beginn tatsächlich schwer vermeiden. Doch auch hier macht sich einfach zu schnell die Monotonie breit. Die Songstrukturen sind schlichtweg zu durchsichtig und der Gesang bleibt unaufhörlich in derselben Tonlage.

Dieser ganze Spaß erstreckt sich dann schließlich auf ganze Zehn Songs, in welche lieber noch andere stilistische Elemente eingeflossen wären. Ich persönlich habe leider keine Vergleichsmöglichkeiten zu früheren Songs, jedoch wird mit „Harbouring Hate“ leider eher ein mittelprächtiges Album abgeliefert. Abwechslung und das typisch mitreißende des Thrashmetals sind hier einfach nicht vorhanden. Schlecht sind die Jungs auf keinen Fall und es ist deutliches Potential zu hören, aber dafür müssen die Norweger für die nächste Platte einfach viel mehr einfließen lassen… (Sebastian)

Bewertung: 5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 52:23 min
Label: Candlelight Records
Veröffentlichungstermin: 09.11.2009

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