Bann - AEschatologia

Bann - AEschatologiaDas erste Album von BANN, "AEschatologia", wird von den Machern in die Schublade "Ambient Black Metal" gesteckt, was ich nicht nachvollziehen kann.
Trotz der üppigen Keyboardklänge würde ich wenn überhaupt dann vielleicht den Stempel "Symphonic Black Metal" zur Verwendung bringen, da die ambiente Seite des Tonmaterials doch weit in den Hintergrund geschoben wird...

"Gebannt" lausche ich jedenfalls den sechs überlangen Happen, die die beiden Württemberger zusammengebraut und mit viel Schnörkel versehen haben.
Dummerweise ertappe ich mich einige Male in einer Gefühlslage, die es mir erschwert, den exzessiven Ausführungen von BANN aufmerksam zu folgen, denn mit Pomp und Dekoration öffnen die Herren streckenweise derart viele Türen, dass man den direkten Weg aus den Augen verliert und wiederholt in die thematische Irre geht.
Auch wirkt sich das kompositorische Labyrinth auf die akustische Geradlinigkeit aus.
Artifizielle Streichinstrumente tummeln sich, auch durchweg patentes Gitarrenspiel findet statt.
Merkwürdig scheint, wie sich der vielschichtige Gesang mit seiner "Der Mond ist aufgegangen"-Lyrik um die Kombination aus langsamem und schnellem Schwarzmetall windet und ich mich nicht entscheiden kann, inwieweit das Stimmenspiel nun als gelungen zu bezeichnen ist.
Die Produktion ist etwas dünn ausgefallen, was aber vorrangig bei den klassischen Passagen nicht negativ auffällt, unterm Strich aber auch gewisse Ungewissheit hervorruft.

"AEschatologia" ist ein Schwert mit mehr als zwei Schneiden.
Auf der einen Seite gefällt mir die mittelalterlich-kreative Machart des Stoffes, auf der anderen Seite hätte man sich besser auf weniger Details konzentrieren sollen.
Handwerklich überzeugt man weitestgehend, tontechnisch nicht unbedingt.
Permanent werden Vergleiche zu Dornenreich gezogen - daher sollten Freunde dieser Stilistik ein Ohr riskieren und mir die Entscheidung nach Pro oder Contra abnehmen. (Bluttaufe)

Bewertung: 6,0 / 10


Anzahl der Songs: 6
Spielzeit: 65:13 min
Label: Grief Foundation
Veröffentlichungstermin: 28.02.2009

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