Covered call - Money never sleeps

cover_covered-call_mns.jpgEin „Covered Call“ ist eine Optionsstrategie an der Börse bei der man Wertpapiere und Optionen verbindet. Interessiert mich aber nicht, die Leser wohl ebenso wenig. Doch der Terminus hat noch eine andere Bedeutung und wird hier zweckentfremdet, weil sich ein paar Mitglieder von Schwedens neuem Hardrockexport berufsbedingt mit solchen Sachen zu tun haben. Zum Glück geht es auf deren Debüt „Money never sleeps“, welches mit dem neuen Frontmann Thomas Vikström (Ex-CANDLEMASS, Ex-THERION) im Fredman Studio eingespielt wurde, nicht so kalkuliert zu. Hier wird vielmehr aufgezeigt, dass man auch als Mann aus dem Business eine tolle Axt spielen kann.

Gegründet wurde die Truppe 2006 von Drummer Ronny Svanströmer, der auch die ungewöhnliche Idee zu dem Bandnamen hatte. Nach und nach schälte sich das jetzige Line-Up heraus, das an die großen Namen in der schwedischen Rockgeschichte anknüpfen will. Und das ging schon vor zwanzig Jahren mit verstärktem Einfluss aus Übersee.

Diese sind bei COVERED CALL ständig präsent, Acts wie BON JOVI, KISS oder VAN HALEN schauen immer wieder um die Ecke, ob bei den Riffs oder den Melodien. Schön melodisch geht es dann direkt mit „All because of me“ los, bevor dann mit dem leicht GREAT WHITE / WHITESNAKE – affinen „Til´ the End“ eine Schippe Härte drauf gelegt wird.
So geht es zumeist weiter, mal pumpend mit ein paar Doppel-Lead-Gitarren wie bei „Never again“, dann wieder Riff-rockiger im Stile von „I wanna be free“. Die unvermeidlichen Balladen gibt es mit der Piano-Nummer „Anything you want“ und „What about us“, das man nur halb zählen kann ob des Ausbruchs in der Mitte.

Da die Mucker alle nicht mehr zu den jüngsten gehören, früher schon Erfahrungen in Formationen wie SPEARFISH gesammelt haben sind sie entsprechend fit an ihren Geräten, vor allem im Solobereich wissen Joel Carlsson und Morgan Rosenqvist zu überzeugen. Die Refrains sind alle sehr knallig und eingängig gehalten, überschreiten aber auch oft die Grenze zum arg Kitschigen wie in „Shine“.
Die Routine macht sich auch bei den sehr gen Achtziger gebürsteten Arrangements bemerkbar, so richtig ungezügelt und wild kommt das nicht aus den Boxen. Da fehlt einfach der letzte Schuss Frische, der den Kompositionen das gewisse Etwas verleiht, der etwas sterile Sound tut da sein übriges.

Sie wissen zwar wie man Songs schreibt, die Börsenfreaks von COVERED CALL, doch die Umsetzung ist nicht so ganz das Gelbe vom Ei. Dazu mangelt es auch an Eigenständigkeit wie die vielen Querverweise verdeutlichen. Eine Portion Mut hätte hier nicht geschadet, um aus dem Durchschnitt heraus zu ragen. Für Genreanhänger durchaus empfehlenswert, hat man aber schon tausend Mal besser gehört. (MetalPfälzer)

 

Bewertung: 6 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 42:11 min
Label: Blistering Records
Veröffentlichungstermin: 27.03.2009

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