Den New-Metal hielt ich spätestens mit dem qualitativen Niedergang von Bands wie LINKIN PARK oder KORN für tot. Ob man darüber traurig sein soll ist die erste große Frage die sich stellt, was aber wirklich vom eigenen Geschmack abhängt. Die Frage, ob man sich jedoch selbst als Fan über Aufgüsse dieser Modenische freuen soll, wird einem spätestens beim Hören des neuen Releases „Sweet Borderliner" der Band DORRN beantwortet und so bleibt mir nichts anderes übrig als eben jene Frage mit einem klaren „Nein" zu beantworten.
Für Innovation war man im New-Metal-Genre ja noch nie wirklich bekannt, aber was einen beim Einwerfen von „Sweet Borderliner" erwartet, ist wirklich eine Klasse für sich.
„See Paris" klingt haargenau wie der ein wenig missglückte Versuch, einen GUANO APES Song über LINKIN PARK-Riffs zu schreiben. Wie das klingt kann sich eigentlich jeder ausmalen und eigentlich will es auch niemand hören.
Nicht, dass man denkt ich würde hier zum Verriss anstacheln, weil mir das ganze Genre ein Graus ist, es ist nur einfach so, dass man sich wirklich am Stück Zitaten von bekannten Bands bedient und diese einfach nur konsequent hintereinanderreiht.
Bei „Fighter" kommt die punkige Seite der Band zu tragen, was zwar die plakative Benutzung der „Einflüsse" der Band etwas zurücktreten lässt, der Tiefgängigkeit allerdings nichts zuträgt.
Die Musik von DORRN ist über die gesamte Albumlänge qualitativ und soundtechnisch vollkommen in Ordnung, jedoch mangelt es an Eigenständigkeit.
Das von KORN-Zitaten gespickte „I Start With You" geht auch noch in Ordnung, jedoch sollte man den Rest der Platte nicht allzu ernst nehmen, da man eigentlich alles schon einmal im Radio oder sogar auf MTViva gehört hat.
Wer den 100. Aufguss eines toten Trends braucht, liegt hier richtig, ansonsten wäre dieser Release selbst zur Blütezeit des Genres an seiner eigenen Mittelmäßigkeit erstickt. (Reini)
Bewertung: 5,0 / 10
Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 46:20
Label: STF Records
Veröffentlichungstermin: 29.08.2008
