Resurrection - Mistaken For Dead

resurrection_mistakenfordead.jpgZwei Alben in 15 Jahren, da liegt die Vermutung nahe, dass RESURRECTION zähflüssigen Doom Metal zelebrieren. Doch Fehlanzeige, die Band aus Tampa zockt lupenreinen schnörkellosen Death Metal. Vor diesem Hintergrund passen sowohl Bandname (Resurrection = Auferstehung) als auch Albumtitel (Mistaken For Dead = fälschlicherweise für Tod befunden) perfekt zur derzeitigen Situation der Amis. Ob die Band bei Gründung geahnt hat, dass die Karriere so verlaufen wird? Dabei war der Start 1993 mit dem Debütalbum „Enbalmed Existence“ durchaus vielversprechend. Das Teil wurde anno dazumal mächtig abgefeiert und gehört heutzutage zu den Klassikern des amerikanischen Death Metals.
Interne Differenzen führten aber schließlich 3 Jahre nach Release des Debütalbums zum Split, doch im Rahmen der allgemeinen Wiedervereinigungswelle fanden die Bandmitglieder 10 Jahre nach ihrer Auflösung wieder zusammen, um mit dem vorliegenden zweiten Album an die Klasse von „Enbalmed Existence“ anzuknüpfen.
Und auch wenn mir das Debütalbum in keinster Weise bekannt ist, behaupte ich kühn, dass dieses Vorhaben auf ganzer Linie scheitert.

Na ja, auf ganzer Linie ist etwas übertrieben, dazu sind die ersten 3 Songs von „Mistaken For Dead“ zu stark. Allen voran der Opener „Coward“ ist ein grooviger Nackenbrecher vor dem Herrn.
Ansonsten aber regiert auf „Mistaken For Dead“ die pure Eintönigkeit. Jeder Songs klingt wie sein Vorgänger (vermutlich ist gerade deshalb der Opener das Highlight der Scheibe), und spätestens nach 15 Minuten sehnt man sich danach, dass die Amerikaner doch mal den Knüppel aus dem Sack lassen und drauflosbolzen als gäbe es kein Morgen mehr. Doch auch hier heißt es Fehlanzeige.
Die Amerikaner gehen fast ausschließlich im Midtempo vor, Ausbrüche in die Raserei werden höchstens mal sekundenweise eingeschoben. Und auch längere Instrumentalpassagen sucht man vergeblich. Alle 9 Songs sind sehr gesangs- und rifflastig und bauen auf einem fast immer identischen Rhytmusfundament auf. Eine gewisse Durchschlagskraft kann ich den Riffs der beiden Gitarristen John Astl und Jerry Mortellaro gar nicht absprechen, doch der komplette Verzicht auf Soli macht die ganze Angelegenheit sehr monoton.

Auch der stark an John Tardy (OBITUARY) angelegte Gesang von Fronter Paul DeGolyer besitzt zweifellos Qualität, doch im Gegensatz zu RESURRECTION gehen die Kollegen deutlich abwechslungsreicher zu Werke.
Handwerklich und produktionstechnisch ist das Album ok, aber wenn man selbst nach mehreren Umläufen der Scheibe nicht weiß, welcher Song von „Mistaken For Dead“ denn jetzt gerade läuft, weil einfach so gut wie nix im Schädel hängen bleibt, dann rettet das auch nichts mehr. 
Von der Warte aus, ist die kurze Spielzeit von nicht einmal 40 Minuten ein klarer Vorteil.

Eingefleischte Anhänger der Band werden vermutlich auch „Mistaken For Dead“ einiges abgewinnen können, eine Kaufempfehlung für alle Death Metal Freaks kann ich aber beim besten Willen nicht für das zweite RESURRECTION Album aussprechen. (Maik)


Bewertung: 6 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 39:28 min
Label: Massacre Records
Veröffentlichungstermin: 27.06.2008

 

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