Powerworld - Powerworld

powerworld_cover.jpgFast schon ein All Star - Team stellt die neue deutsche Metal-Hoffnung POWERWORLD dar. Mit Bassist Ilker Ersin und Keyboarder Nils Neumann sind zwei ehemalige FREEDOM CALL - Recken an Bord. Dazu kommt der frühere AT VANCE - Schlagwerker Jürgen Lucas sowie Barish Kepic, der ehemalige Axtmann von JADED HEART. Noch recht grün hinter den Ohren ist nur Frontmann Stefen Brunner. Zusammen wollen sie nun eine ernsthafte Konkurrenz zu ihren alten Brötchengebern abgeben, mit dem selbstbetitelten Debüt könnte da was gehen.

Natürlich wird man beim ersten Hören sofort Vergleiche zu den vergangenen Wirkungsfeldern der Fünf suchen. Die sind auch reichlich vorhanden, aber nicht so extrem, dass man es hier mit einer bloßen Kopie zu tun hat. Dafür sind die Jungs auch schon zu lange im Geschäft, als dass sie so etwas nötig hätten.
Viel mehr schaffen sie es die altbekannten Trademarks des melodischen Powermetals auf eine frische und unbekümmerte Art zu interpretieren. Schon die beiden Eröffnungsfanfaren „Creatures" (nach einem kurzen Intro) und „Lake of Eternity" strotzen nur so vor jener Unbekümmertheit, die man bei anderen Combos schon länger vermisst.
Hier geht es schnurgerade nach vorne mit einem Fass süffiger Melodien, die allesamt Spaß machen. Natürlich rocken POWERWORLD nicht nur nach Leibeskräften, sie bringen auch alle Schattierungen des Genres an den Start. Da wird es auch mal sphärisch von den Keyboards getragen wie in „Sings in the Sand" oder dem sich steigernden „Your World is not mine".

Steffen Brunner meistert seine Aufgabe sehr passabel, selbst in getragenen Passagen, auch wenn seine Stimme manchmal ein bisschen kitschig klingt. Aber bei der verstärkten Tangierung vieler Klischees auch kein Wunder. Seine Nebenleute können sich umso mehr in Szene setzen, vor allem Barish Kepic, der jetzt endlich mal voll drauflos zocken kann. Im Riffbereich überzeugt er mit teilweise schweren Geschützen oder rockiger Attitüde wie in „Dancing with the Angels". Dazu setzt er mit vielen Leadfills Akzente und kann in den Soli durchweg überzeugen.
Mit Nils Neumann liefert er sich teils ein paar schöne Duelle, teils kommen einige schöne Harmonien zum Zuge. Wie etwa im abschließenden  „Our Melody" oder dem aufgrund des umarrangierten Anfangs ungewöhnlichen Cover des 80er-Klassikers „I died in your Arms". Auch der Tastenmann kann sich solistisch oder mit elektronischen Spielereien austoben, was weitere Klangtupfer hinzufügt ebenso wie die orientalische Atmosphäre wie etwa in „Breaking the Silence".

Leider sind nicht alle Tracks so gelungen und hin und wieder zicken die Arrangements ein wenig. Der Refrain in „Fight Fire with Fire" beispielsweise schleppt sich doch allzu sehr. Es läuft noch nicht alles rund im Hause POWERWORLD. Zum Glück wird das mit einer riesigen Spielfreude mehr als wettgemacht, die druckvolle Produktion leistet ihr übriges, hier ballert es richtig.
Wer mit den oben genannten Bands, mit teutonischem Edelstahl oder auch verwandten Acts wie STRATOVARIUS etwas anfangen kann, der dürfte hieran Gefallen finden. Das Rad hat die Band sicher nicht neu erfunden, aber Spaß macht der Erstling ungemein. Und darauf kommt es an, die Songs zünden oft sogar beim ersten mal. Wenn das wirklich nicht nur ein Projekt ist wie im Info beteuert wird und sich die Fünf einspielen kann man noch einiges von ihnen erwarten. (MetalPfälzer)

 

Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 54:16 min
Label: Metal Heaven
Veröffentlichungstermin: 29.03.2008

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