Wenn ein Album bereits vor der Veröffentlichung über den grünen Klee gelobt und mit Vorschusslorbeeren förmlich überhäuft wird, werde ich persönlich immer recht vorsichtig und auch skeptisch. Besonders, wenn einige Medienvertreter die Scheibe bereits jetzt zum Album des Jahres erklären. So geschehen im Falle von MYSTIC PROPHECY und ihrem am 19.05. erscheinenden neuen Werk „Hellriot“.

Am 13.01. dieses Jahres hatte ich die Gelegenheit die Bad Grönenbacher im Rahmen der „Knights & Riots“-Tour zusammen mit CELLAR STONE und GRAVE DIGGER live zu sehen, wo mich die Gruppe auch vollkommen überzeugen konnte.

Doch bekommen das Roberto Dimitri Liapakis (Gesang), Markus Pohl (Gitarre), Evan K (Gitarre), Joey Roxx (Bass) und Hanno Kerstan (Schlagzeug) auch auf Konserve hin?

Album Nummer 12 geht schon mal gut los, und MYSTIC PROPHECY feuern ab dem ersten Ton des Titeltracks aus allen Rohren. Im Text huldigt Liapakis Bands wie JUDAS PRIEST und IRON MAIDEN und auf eines deren Alben hätte der Song auch problemlos gepasst. Auch das folgende „Unholy Hell“ lässt es nicht ruhiger angehen und tritt den Hörer gewaltig in den Allerwertesten. Mit „Demons Of The Night“ liefert man eine Nummer ab, die sich zukünftig sicher öfter im Live-Set wiederfinden wird. Meine beiden Favoriten auf „Hellriot“ sind jedoch ganz klar „Azrael“ und das abschließende „World On Fire“, welches lyrisch ein wenig aus der Art schlägt und recht treffend den momentanen Zustand des Planeten schildert.

Irgendwelche Verschnaufpausen gönnen MYSTIC PROPHRCY den Fans hier nicht. Das Gaspedal wird über die gesamte Albumlänge voll durchgetreten. Ob wir es hier mit dem Album des Jahres zu tun haben, wird die Zeit zeigen.

Die Konkurrenz schläft nicht, und alleine diesen Monat veröffentlicht mit METALLICA eine echte Macht ihr neues Album. Ein starkes Werk ist und bleibt „Hellriot“ trotzdem. (Matthias)

Bewertung:

8,5 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 40:12 min
Label: Rock Of Angels/ROAR!
Veröffentlichungstermin: 19.05.2023