Phil Campbell - Old Lions Still Roar

philcampbell oldlionsstillroar32 Jahre, bis zum Tod von Lemmy Killmister 2015, stand Phil Campbell in Diensten von MOTÖRHEAD. Doch mit dem Tod des Frontmanns starben auch die britischen Rock-Urgesteine, womit der Gitarrist quasi arbeitslos wurde. Allerdings fackelte Campbell nicht lange und gründete mit seinen 3 Söhnen und Sänger Neil Starr die Formation PHIL CAMPBELL AND THE BASTARD SONS mit der er 2018 das Debüt „The Age Of Absurdity“ veröffentlichte. Ein seit langer Zeit gehegter Wunsch des Walisers blieb jedoch ewig lange unerfüllt.

Gemeint ist die Idee eines Soloalbums, welche Campbell bereits Ende des letzten Jahrtausends, irgendwann kurz nach den Aufnahmen zum MOTÖRHEAD-Album „Snake Bite Love“ hatte. Damals hatte er die Hoffnung, dass Lemmy bis zur nächsten Scheibe erst mal eine Pause einlegen würde. Allerdings kamen damals die Aufnahmen zu „We Are Motörhead“ dazwischen und so legte der Gitarrist seine Solopläne für unbestimmte Zeit auf Eis.

Am 25.10. fast 20 Jahre nach den ersten Plänen erschien mit „Old Lions Still Roar“ das Solo-Debüt von PHIL CAMPBELL. Hierfür holte sich der Protagonist gesangliche Unterstützung von so ziemlich allem was in der Welt der harten Klänge Rang und Namen hat. So sind auf „Old Lions Still Roar“ unter anderem ROB HALFORD, ALICE COOPER und DEE SNIDER vertreten.

Wie man einen guten Song schreibt, braucht dem alten Haudegen Campbell, logischerweise niemand zu erzählen. Noch dazu gehört er zu der Sorte Gitarristen, die für das Riff und nicht für egozentrische Soloeinlagen leben. Und so finden sich auf dem Album gleich eine ganze Menge fantastische Nummern.

Los geht es mit dem von LEON STANFORD gesungenen „Rocking Chair“, das einen Hauch von KID ROCK verströmt und dem Musiker wohl zahlreiche Radioeinsätze bescheren dürfte. Darauf folgt „Straight Up“. Bei dem ROB HALFORD eine seiner besten Gesangsleistungen seit Jahren abliefert. Das Highlight folgt jedoch erst noch und dieses hört meiner Meinung ganz klar auf den Namen „Left For Dead“ und wird von NEV MACDONALD gesungen. Eine solch emotionale Nummer hätte man PHIL CAMPBELL nicht wirklich zugetraut. Und genau das macht dieses Lied so stark. Das von DEE SNIDER interpretierte „These Old Boots“ ist die Nummer, die man sich am besten auf der einen oder anderen Platte von MOTÖRHEAD vorstellen könnte. Ein weiteres richtig starkes Stück. Die größte Überraschung ist aber „Dead Roses“ bei dem man Campbell erstmals am Klavier hört, während BENJI WEBBE hier den Gesang übernimmt. Ein wunderschöner Song, der mich stark an „This I Love“ von GUNS N`ROSES erinnert.

Seinen ehemaligen Kollegen MIKKEY DEE hat Campbell übrigens nicht gebeten auf „Old Lions Still Roar“ mitzuwirken und auch seinen langjährigen Boss hätte er nicht gefragt, weil er sich mit seinem Solo-Album klar von seiner früheren Gruppe abgrenzen wollte.

Dennoch haben wir es hier mit einem von vorne bis hinten äußerst gelungenen Werk zu tun. Gut gebrüllt, Löwe! (Matthias)

Bewertung:

Matthias8,5 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 39:03 min
Label: Nuclear Blast Records
Veröffentlichungstermin: 25.10.2019

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