Baest - Venenum

baest venenumBAEST sind eine noch relativ junge Band aus Dänemark, die es seit gerade mal 4 Jahren gibt. Und doch haben sie schon mehr erreicht als manche Bands nach 10 Jahren. Dass sie nach internationalem Ruhm streben, das zeigten sie schon ein Jahr nach Gründung, als sie die eigentliche Schreibweise BÆST, die sich auch noch immer im Logo findet, zu BAEST änderten. Und auch ihre Thematik ist (zumindest bisher) recht eng und klar gesteckt. Früher in der Schule hätten wir das ganze Vanitas genannt, heute umreißt man es mit Wörtern wie Apokalypse und Religionskritik. Dass sie sich dabei genretypisch mit dem Tod beschäftigen ist nur logisch und war schon auf dem ersten Album „Danse Macabre“ nicht zu verkennen.

Nachdem man sich dort ausgiebig mit dem Tod beschäftigt hat, folgt nun das Leben danach. Wie das aussieht, das lässt schon das Cover erahnen, das stark an Boticellis „Mappa dell‘ Inferno“ erinnert. Und tatsächlich hat man sich für dieses Album, ebenso wie Boticelli für sein Gemälde, von Dante Alighieris Göttlicher Komödie inspirieren lassen. Und das Ergebnis ist ihnen sehr gut gelungen. Schon der Opener „Vitriol Lament“ ist der beste Einstieg in diese Hölle. Der Song startet mit einem Schrei voll auf die Zwölf und macht keine Gefangenen. Damit zeigen BAEST schon früh, wo hier die Reise hingeht.

Dass man aber auch deutlich langsamer kann, das beweist man z.B. mit „Gula“, das schleppend, fast schon doomig daherkommt, aber dennoch über eine genügend hohe Dosis Groove verfügt. Damit erinnert man sogar ein wenig an PUNGENT STENCH. Dass man auch sehr melodisch sein kann, beweist man mit „Nihil“, das in der Mitte auch einen Part hat, der mich sowohl textlich, als auch vom Reimschema und der Melodie her stark an „Sound Of Silence“ erinnert. Und jetzt habe ich seit einer Woche einen SIMON & GARFUNKEL-Ohrwurm. Danke dafür.

Ganz andere Töne schlägt man beim akustischen Zwischenspiel „Styx“ an, bei dem eine Gitarre das einzige Instrument ist, und das die Platte somit in zwei gleiche Teile teilt. Der von Chuck Schuldiner und DEATH inspirierte Song „As Above So Below“ ist einer der Favoriten der Band und ich muss sagen, dass mir der Song grundsätzlich auch wirklich gut gefällt. Was mich hier allerdings stört, ist dass sich die Gitarrenparts wieder und wieder wiederholen. Das hat man auch schon bei „Nihil“ so gemacht und auch bei „Empty Throne“ setzt man dieses Stilmittel ein. Und ich muss gestehen, dass es mir allmählich auf die Nerven geht. Auf die Dauer ist mir das dann doch zu uninspiriert. Als Stilmittel bei einem Song ist das ja mal ganz nett, aber so?

Naja, das wäre aber eben auch so ziemlich das einzige, was ich an diesem Album zu kritisieren hätte. Ansonsten ist „Venenum“ wirklich eine astreine Death-Metal-Walze geworden, die den Status, den BAEST sich in den letzten vier Jahren mit nur einem Album erarbeitet haben nochmals unterstreicht. Als Bonus-Song gibt es dann noch den BOLT-THROWER-Klassiker „No Guts, No Glory“, der vor allem als Bonbon für die Fans der ersten Stunde gedacht ist. Wer auf klassischen Death Metal mit einem Anflug von Melodien steht, der sollte also auf jeden Fall mal in das neue Album der Dänen reinhören. (Anne)


Bewertung:

Anne8,0 8 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 44:41 min
Label: Century Media
Veröffentlichungstermin: 13.09.2019

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