Deutlich von Bands wie old JUDAS PRIEST & MERCYFUL FATE beeinflusster Achtziger Metal spielen die Portugiesen MIDNIGHT PRIEST auf ihrem 3. vollen Album. Eigentlich wird eine Zusammenfassung des klassischen Stahls alter Tage geboten, denn von Speed Metal, über US-Metal bis hin zu Doom wird alles verwurstet, was einen echten Metalhead zu begeistern weiß. Und was damals in der glorreichen Hochzeit unserer heißgeliebten Musik funktionierte, ist auch heuer genau richtig.

Ohne irgendwelche Trendanbiederei wird hier truester Metal gezockt, mit Raffinesse und mitreißenden Leads und Gesangslinien. Eine Wohltat in der heutigen Zeit, wo man zwar mit neuen Alben regelrecht zugeschissen wird, aber die Quantität siegt. Natürlich erfinden auch die Mitternachtspriester hier nix neu, teilweise wird dreist geklaut oder sich die eine oder andere Harmonie von einst ausgeborgt. Ein Fall für die Musikerpolizei? Aber wen juckts? Im Heavy Metal kannst Du nichts mehr neu erfinden und dennoch haben es die Jungs aus Portugal geschafft, altes zu einem eigenen Sound zu verbinden, der kurzweilig unterhält und die Nackenwirbel gut strapaziert. Völlig wurscht, welchen Song man anwählt, es gibt nur Qualitätsstahl zu entdecken. Hit des Albums im Moment für mich „Funeral“. Erwähnt sei noch, dass der Gesang nicht jedem schmecken wird, da hoch und kauzig und die famose Gitarrenarbeit absolut herausragend ist. Für Fans vom Diamantenkönig, MARTYR, IRON MAIDEN, ATTIC oder IN SOLITUDE durchaus zu empfehlen. (Ralf)

Bewertung:

8,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 35:34 min
Label: Metal On Metal Records
Veröffentlichungstermin: 10.05.2019