Tronos - Celestial Mechanics

Tronos CelestialMechanicsEndlich haben es die eng gesteckten Terminpläne aller Beteiligten erlaubt, das lang angedachte Projekt TRONOS mit der ersten Veröffentlichung anzugehen.
Die Freude ist dementsprechend groß, und die Rezensionen vorab deuten schon an, dass damit trotz der langen Wartezeit zwischen Idee und Realisierung ein großartiges Kunstwerk entstanden ist.

Die Besetzungsliste von TRONOS auf dem Debüt liest sich wie eine Wunschliste. Im Kern besteht die Band aus Shane Embury, Russ Russell, die sich zudem Dirk Verbeuren für die Drums besorgten. Mittlerweile wundert es einen ja schon, wenn Shane mal bei einem Projekt nicht dabei ist. Aber wenn man die richtigen Freunde hat, bietet es sich eben an. Für Russell als Stammproduzent und langjähriger Freund der NAPALM DEATH Familie ist wahrhaftig ein lang gehegter Traum in Erfüllung gegangen, auch einmal vor den Reglern zu stehen, wenngleich er sich natürlich auch teilweise um die Produktion von „Celestial Mechanics“ kümmerte.

Zurück zur Wunschliste kommen einem hier gleich mehrere Bekanntheiten vor die Augen: Neben Snake von VOIVOD und Erica Nockalls (THE WONDER STUFF) am Gesang reichen sich Billy Gould (FAITH NO MORE), Dan Lilker (u.a. BRUTAL TRUTH) und MASTODON‘s Troy Sanders den Bass durch.
Aber wie klingt das denn nun, alles in einen Topf geschmissen? Immerhin unterscheiden sich die einzelnen musikalischen Einflüsse teils deutlich, wenn auch auf einer gemeinsamen Basis. Doch das Resultat ist ausgesprochen ausgewogen und dennoch vielschichtig geworden. Nach den ersten Takten klingt es erst einmal nach den Bonustracks von NAPALM DEATH oder auch nach Mitch Harris‘ MENACE. Der zuweilen starke SWANS-Einfluss ist ebenso nicht zu leugnen, gerade auch wegen der getragenen und choralen Gesangslinien. Bedenkt man dann, dass sich Shane dafür maßgeblich verantwortlich zeigt, fragt man sich gleichzeitig, warum er denn nicht öfter mal den Mund aufmacht, obwohl man ihn auf Grund seines starken Birmingham-Akzent nicht immer versteht. Russ sorgt dann noch für Abwechslung und Unterstützung am Mikro.

„Celestial Mechanics“ ist ein durch die Bank starkes Debüt geworden, das wirklich nicht zuviel verspricht. Es ist eine Reise durch die Evolution der Menschheit, unser Universum unter einer Lupe betrachtet, den Zyklus des Lebens und Ablebens, Tod und Wiedergeburt, schön verpackt in eine interessante und einzigartige Form von Ambience, Doom, Drone und düsteren Synthetikklängen und auch mal eine melancholische Violine, manchmal schön, manchmal unheimlich, sphärisch, überirdisch, einem Trip ähnelnd, aber immer sehr packend und emotional.
Visuell lässt sich das auch bestimmt live sehr spannend umsetzen. Es klingt nach Jahrzehnten ausgereifter musikalischer Erfahrung, nicht zu modern, nicht zu altbacken, somit spricht es auch eine breite Masse an. Prädikat durchaus empfehlenswert. Ab ins Unterbewusstsein! (Jochen)


Bewertung:

Jochen8,0 8 / 10


Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 49:28 min
Label: Century Media
Veröffentlichungstermin: 12.04.2019

Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden