Das 2010er Album der New Yorker Band FALLEN ANGEL halte ich persönlich für einen der großen Geheimtipps und Klassiker der Post 2000er Jahre. In bester 80iger Jahre Tradition wird hier ein Speed Metal Inferno abgefackelt, wie man es von Godz wie AGENT STEEL oder DEADLY BLESSING her kennt. For allem Freunde von hohen Vocals kommen definitiv auf ihre Kosten. Was der gute Steve Seniuk hier abliefert ist erste Liga und kann im Atemzug mit John Cyriis, Ski oder King Diamond genannt werden. Es war textlich übrigens der erste Teil einer dunklen Trilogie über den Kampf zwischen Menschen und Dämonen.

Der 2. Teil „Cast Out Of Heaven“ ist von ähnlicher Güte. 8 Jahre sind vergangen, die Stimme ist immer noch schrill und kauzig. Was in der heutigen Zeit eine Wohltat ist. Heuer klingt der Metal oft nicht mehr rebellisch und kann zum Teil auch im Altersheim zum Mittagstee konsumiert werden. Bei FALLEN ANGEL krümmen sich die Fußnägel des Mainstreamheadbangers, wetten? Hier ist dennoch soviel Seele und Hingabe zu spüren, scheißegal wenn auch nicht alles so perfekt klingt. Hier werden echte Emotionen frei. Wut, Trauer, Hass. Hört mal den Song „The Man In Black & „Dance Of The Dead“, das ist Magie! Oder auch bei „Lord Of The Flesh“ stehen die Nackenhaare stramm. Bemerkenswert ist die Düsternis, die die Songs umgibt, so vertont, dass es einen nicht runter zieht sondern zum Headbangen zwingt. Was doch positiv zu werten ist. Wenn auch der Speed Metal der Vergangenheit angehört, ist „Cast Out Of Heaven“ mehr im mittleren Tempo unterwegs, dafür aber um so heavier und düsterer als je zuvor. Einzig alleine der Einsatz von einem Drumcomputer ist an einigen Stellen nervig, aber zu verschmerzen, da die Spielzeit von über 70 (!) qualitativ hochwertiger Minuten für sich spricht..

Für Fans von old SANCTUARY, TYRANT (US) oder MERCYFUL FATE ein absoluter Pflichtkauf. (Ralf)

Bewertung:

9,5 / 10

Anzahl der Songs: 19
Spielzeit: 71:29 min
Label: Killer Metal Records
Veröffentlichungstermin: 17.08.2018