Insert Coin - Way Out

insertcoin wayoutINSERT COIN aus Recklinghausen existieren zwar bereits seit 2007 und haben mit „Heads Or Tails“, „The Story Of Hills & Sidewalks“ (2015) und dem am 21.09. erschienenen „Way Out“ mittlerweile schon 3 Alben veröffentlicht, sagten mir allerdings bisher absolut gar nichts. Und das obwohl, wie im Pressetext und auf diversen Internetseiten immer wieder, und meiner Meinung vollkommen unnötig, betont wird, es die erste Single „A Lot? Not Enough“ und der Song „Bright Lit City“ in einen TV-Werbespot für Rockstar Energy schafften und die Band infolgedessen seit 2015 alljährlich beim Rock am Ring spielt.

Nun, meine Unwissenheit mag wohl auch daran liegen, dass ich nicht zur typischen Käuferschicht von Energydrinks zähle und mir Rock am Ring seit sich die Headliner dort gefühlt oder auch tatsächlich alle zwei Jahre wiederholen, gepflegt am Allerwertesten vorbeigeht.

Man verstehe mich nicht falsch, natürlich ist es für Musiker, die gehört werden wollen (wer behauptet er mache das alles in erster Linie nur für sich, ist meiner Meinung entweder ein Idealist oder schlicht und ergreifend ein Lügner), durchaus legitim jede sich bietende Möglichkeit zu nutzen, aber letztendlich sollte die Musik für sich stehen. Oder zumindest soweit überzeugen, dass irgendwelche „Nebengeräusche“ zweitrangig werden.

Ich möchte dies jetzt nicht noch weiter vertiefen, sondern mich auf das konzentrieren, um das es hier immer noch und in letzter Konsequenz geht, und das ist mit „Way Out“ die aktuelle Scheibe von INSERT COIN.

Auf dieser bieten einem Tim (Gesang), Didschu (Gitarre, Gesang), Helge (Gitarre, Gesang), Stephan (Bass) und Cicka (Schlagzeug, Gesang) recht gelungenen Skatepunk, der hörbar von Bands wie ANTI-FLAG, NO-FX und H2O beeinflusst ist. Das alles wird schön melodisch dargeboten. Auch die Botschaften stimmen mit Songs über den Tod eines Freundes („Sonora“), Selbstmord („Semicolon“) und Homophobie („Donald“) durchaus nachdenklich. Schlecht sind die 11 auf „Way Out“ enthaltenen Stücke also keinesfalls. Was hier jedoch stört, ist der etwas zu glattgebügelte Sound, wobei das wieder einmal Geschmacksache ist, und der Umstand, dass INSERT COIN hier ein klein wenig zu sehr auf Massenkompatibilität setzen.

Schade, ein wenig mehr Ecken und Kanten und „Way Out“ wäre ein überdurchschnittliches Album. Ein ordentliches Stück Punk-Rock ist es allemal. (Matthias)

Bewertung:

Matthias7,0 7 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 36:24 min
Label: Uncle M Music
Veröffentlichungstermin: 21.09.2018

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