Anthrax - State Of Euphoria (30th Anniversary Edition)

Anthrax State Of Euphoria30 Jahre “State Of Euphoria” und die Euphorie kennt keine Grenzen, dabei gibt es kaum ein ANTHRAX-Album mit einem derart düsteren Einstieg.

Gemeint sind natürlich die Klänge von “Be All, End All”, das es auch heute leider viel zu selten in das Live-Set der Band schafft. Dass die klassischen Studioalben von ANTHRAX einer Neuauflage bedürfen, wird sicherlich kein Fan abstreiten. Denn soundtechnisch sind leider ziemlich alle Alben der Belladonna-Ära eher unterirdisch. Mir wird sicherlich kein Fan widersprechen, wenn ich schreibe, dass die Studioalben nicht ansatzweise daran kratzen, was diese Band und allen voran Joey Belladonna live leisten. Ich möchte die Studioalben damit aber nicht kleinreden, sie haben ihren Reiz, es sind Klassiker und Sound hin oder her. Es ist verdammt nochmal eine etwas andere Art des Thrash-Metal. Und diese Art kommt auch auf den Studioalben deutlich zur Geltung. Dennoch find ich es auch heute schade, dass der Sound der Band nicht gerecht wird.

Dennoch, eine Neuauflage oder ein Remaster kann an den damaligen Aufnahmen nichts ändern, und so ist bei “State Of Euphoria” eben auch keine spürbare Besserung vorhanden. Hier und da klingt es etwas druckvoller, aber letzten Endes ist und bleibt es das, was es ist - ein noch immer extrem gutes Thrash-Metal-Album, das auf den zweiten Blick deutlich mehr zu bieten hat als auf den ersten. Denn gibt es hier einen wirklichen Filler? Wenn überhaupt würde ich dazu “13” oder “Finale” zählen, und auch das sind beileibe keine schlechten Songs, sie sind lediglich in Vergessenheit geraten. Ansonsten gibt es mit “Be All, End All”, “Out Of Sight, Out Of Mind”, “Make Me Laugh”, dem Coversong “Antisocial” und “Who Cares Wins” einige richtige Kracher. Wohin für mich “Now It’s Dark”, “Shism” und “Misery Love Company” im zweiten Teil der Platte nur leicht abfallen. Grundsätzlich aber nach wie vor ein rundum gelungenes Album. Schade, dass die Band hier noch keine Pläne hatte, “State Of Euphoria” vollständig live zu spielen.

Auf der ersten CD finden sich sechs zusätzliche Tracks. Die französische Version von “Antisocial”, das grandiose “Friggin’ In The Riggin” von der 12” EP, das sehr gelungene KISS Cover “Parasite”, “Sects” (TRUST), und mit “Pipeline” (THE CHANTAYS) gibt es noch instrumentalen Surfer-Rock. Neben den Cover-Songs hat es auch eine Aufnahme von “Antisocial” aus dem Hammersmith Odeon in die Bonustracks geschafft. Schade, dass hier kein vollständiges Live-Konzert zusammengekommen ist.

Schade ist auch das leicht vergeudete Potenzial der Bonus-CD. Hier befindet sich die komplette Platte noch einmal als Demo-Version, betitelt mit “Charlies Archive”. Das mag zwar interessant sein und etwas mehr Einblick in das Schaffen der Band ermöglichen, doch hier wären alte Live-Stücke oder noch mehr Coversongs sicherlich interessanter gewesen. Es ändert auch nichts daran, dass die einzelnen Demos einer Art Interview mit Charlie vorgeschaltet sind. Einige Stücke wie z.B. “Be All End All” sind dennoch sehr unterhaltsam, man höre sich nur mal den SingSang für den späteren Streicher-Einsatz bei “Be All End All” an.

Ansonsten ist die Neuauflage zum 30. Jubiläum dennoch eine gute Veröffentlichung geworden. Das schön gestaltete Digipak samt umfangreichem Booklet kann sich sehen lassen. Für Fans und Sammler der ersten Stunde sicherlich ein Pflichtkauf, für Neueinsteiger absolut empfehlenswert. (Pascal)


Bewertung:

Pascal0,0 - / -


Anzahl der Songs: 16 (CD1) / 9 (CD2) 
Spielzeit: 75:18 min (CD1) / 78:51 min (CD2)
Label: Universal Music
Veröffentlichungstermin: 19.10.2018

Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden