Bayley Alexander Cook, besser bekannt als Blaze Bayley, wird wohl für immer und ewig im Schatten Bruce Dickinsons stehen. Jenem Mann, den er 1994 bei IRON MAIDEN ersetzte, nur um 5 Jahre später von ihm ersetzt zu werden. Man kann durchaus sagen, dass Bayley bei den „Eisernen Jungfrauen“ von Anfang an einen schweren Stand hatte. Nicht nur weil nicht wenige mit IRON MAIDEN nahezu automatisch die Stimme von Bruce Dickinson verbinden. Weiterhin hat die Stimme von Blaze Bayley eine gänzlich andere Klangfarbe und ist erheblich dunkler und tiefer, als die der „Air-Raid Siren“. Erschwerend kam hinzu, dass die ersten Songs auf „The X Factor" (1995), welches Bayleys erstes Album mit der Band sein sollte, noch komplett auf die Stimme seines Vorgängers zugeschnitten waren. Beim Nachfolger „Virtual XI“ (1998) wurde der Sänger zwar komplett am Songwriting beteiligt doch nur ein Jahr später war das Kapitel IRON MAIDEN für den Mann aus Birmingham beendet.
Nachdem er von 1999 bis 2004 mit BLAZE zugange war und mit dieser Truppe 3 Studioalben veröffentlichte, entschied sich der Brite 2007 unter seinem vollständigen Pseudonym weiter zu machen. Blaze Bayley hat harte Zeiten hinter sich. Seine Ehefrau Debbie verstarb 2008 an einer Gehirnblutung und er selbst hatte lange Zeit erhebliche Alkoholprobleme.
Trotz aller Tiefschläge veröffentlichte der Künstler jedoch weiterhin konstant Alben. Auch wenn er nicht so charismatisch ist, wie manch andere Künstler, eins muss man dem Mann aus Birmingham lassen, er ist ein Kämpfer und man wird im Metal nur wenige finden, die so hart arbeiten wie er.
Spätestens nach dem Hören von „The Redemption Of William Black (Infinite Entanglement Part III)“, welches ursprünglich bereits am 02.03. erschien und nun am 26.10. endlich auch auf Vinyl erscheint, sollte auch dem letzten Zweifler noch etwas ganz anderes klar werden. Nämlich die Tatsache, dass der ehemalige WOLFSBANE und IRON MAIDEN Sänger gnadenlos unterschätzt wird.
„The Redemption Of William Black (Infinite Entanglement Part III)“ bildet den Abschluss einer Trilogie und ist für mich ganz klar das bisher beste Werk unter dem Banner BLAZE BAYLEY. Schon der Opener „Redeemer“ macht das unmissverständlich klar. Klar merkt man der Scheibe die Vergangenheit des Sängers an, aber BLAZE BAYLEY gehen wesentlich moderner ans Werk. Außerdem zeigt sich Blaze Bayley hier bestens bei Stimme. Ein wirklich gelungener Einstieg in die Scheibe. Beim folgenden „Are You Here“ kann man das hohe Niveau der Eröffnungsnummer locker halten und als Hörer ertappt man sich beim Gedanken „Das hätte ich dem Kerl gar nicht zugetraut“. Doch auch der Rest der insgesamt 11 hier enthaltenen Nummern kann hier locker mithalten. „Immortal One“ klingt sogar, man lese und staune, wie ein Song, der auch locker auf ein Album von MAIDEN passen würde. Das Highlight auf „The Redemption Of William Black (Infinite Entanglement Part III)“ ist jedoch ganz klar „Prayers Of Light“.
Ich bleibe dabei, was BLAZE BAYLEY hier abliefern, muss sich hinter keiner der großen Bands des Heavy Metal verstecken. Es wird Zeit, dass Blaze Bayley endlich die Anerkennung erhält, die ihm eigentlich zustünde. Spätestens mit dieser Platte zeigt er, zu was er als Songwriter in der Lage ist, wenn man ihn denn lässt. (Matthias)
Bewertung:
8,5 / 10
Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 45:06 min
Label: Blaze Bayley Recordings
Veröffentlichungstermin: 26.10.2018
