Zehn Langspieler in fünf Jahren - die "Best Of"s nicht mitgerechnet.
Diese Bilanz kann der polnische Workoholic L.O.N. mit seinem Ein-Mann-Projekt HELLVETO aufweisen und serviert mir hiermit den Einstieg in diese Rezension quasi auf dem Silbertablett. Bewundernswert ist nicht nur die Anzahl der Veröffentlichungen, sondern auch, dass L.O.N. für jeden Release auch ein Plattenfirma an Land ziehen konnte, die sich zu einer Zusammenarbeit bereit erklärte. Starke Leistung, keine Frage. An dieser Stelle möchte ich stellvertretend für die HELLVETO-Kollektion das Album "In The Glory Of Heroes" vorstellen, dem es schon auf den ersten Blick nicht an Garstigkeit fehlt, zeigt das Cover doch die obligatorische brennende Kirche.
Wichtig zu erwähnen ist jedoch, dass HELLVETO nicht als Black Metal-, sondern vielmehr als Pagan Black Metal-Kapelle verstanden sein möchte, was ich an dieser Stelle natürlich gerne berücksichtige.
Es ist wohl auch der heidnische Einschlag, der L.O.N. dazu bewegt, seine ansonsten sehr schwarzmetallischen Singspiele mit netten Effekten wie Chorgesang und sonstigen Stilmitteln anzureichern und somit etwas mehr Schwung in die Sache zu bringen.
Vom Songwriting her erwartet mich nichts Weltbewegendes und leicht eintönig gestaltet sich die düstere Atmosphäre von "In The Glory Of The Heroes", was auf die vielen kreativen Einfälle Bezug nehmend nicht negativ ins Gewicht fällt.
Produziert wurde sauber und mit Liebe zum Detail, wobei etwas mehr Pfeffer auch nicht geschadet hätte.

So komme ich denn zum Schluss, es bei HELLVETO mit einer passablen Ausgeburt der polnischen Hölle zu tun zu haben, die mit "In The Glory Of The Heroes" ein gutes und interessantes Album präsentiert.
Dennoch werde ich auf den Genuss der übrigen neun Langeisen wohl verzichten - nur aus zeitlichen Gründen, natürlich. (Bluttaufe)

Bewertung: 7,0 / 10


Anzahl der Songs: 7
Spielzeit: 39:56 min
Label: Pulverised Records
Veröffentlichungstermin: 31.10.2006